Liederbuch
I bin da Kneißl Hiasl I1. bin da Knei ßl - Hia sl, - ein sehr be kann - ter - Mann. Mich ja gens - wia an Hir schen - gleich vie le - du tzend - Mann. I lass mi net leicht fan ga- auf Got tes - wei ter - Flur und wenn's mi aa so sua cha, - habns nia die rech te- Spur. I lass mi net er wi - schn, - da vo - is gar koa Red, denn der Knei ßl - kennt jed's Hei sl, - den er wi - schens - so gschwind net, denn der Knei ßl - Die Gestalt des 1875 in Unterweikertshofen geborenen und 1902 in Augsburg hingerichteten Räubers Mathias Kneißl lebt in bayerischen Wilderer- und Räuberliedern bis heute fort. Die vorliegende Liedfassung ist dem handgeschriebenen Liederbuch von F.X.Bosl (geschr. zw. 1938 - 1960) entnommen. Aus: Ja, weil wir Mondscheinbriader san - Gesellige Lieder zur Aktion 'Aufspieln beim Wirt' im Landkreis Aichach-Friedberg, zusammengestellt von Dagmar Held und Uwe Rachuth,hrsg. vom Bezirk Schwaben. Für das LEADER-Projekt "Volksmusik imWittelsbacher und Dachauer Land" - Online-Liederbuch 2015. 2. Man hat mir oft zur Last gelegt, dass ich ein Räuber bin, des Ding is net so gfährlich, i bin ja net so schlimm. Erst kurz hab i a Weiberl imWald getroffen an, die hat erzählt mir weinend, dass eingsperrt habn ihr'n Mann, weil er mich unterstützt hat und sowas derf net sei! Dera hob i hundert Mark gschenkt, denn der Kneißl, der is fein, dera hob i hundert Mark gschenkt, denn der Kneißl, der is fein! 3. Und kommt wie unvermeidlich der letzte Tag heran, i seh mi nimmer aussi, dann stirb i wia a Mann. Meine treue Büchs, die fehlt net, wenn's gilt den Schuss ins Herz, mit der treff i mi sicher, dann stirb i ohne Schmerz. Dann ist mein letztes Denken, erwischt habns mi doch net. Lieber Herrgott, geh verzeih mir und geh net so streng ins Gricht, lieber Herrgott, geh verzeih mir und geh net so streng ins Gricht. kennt jed's Hei sl, - den er wi - schens - so gschwind net. © FORSCHUNGSSTELLE FÜR VOLKSMUSIK IN SCHWABEN des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V. Marktplatz 1, 86381 Krumbach, Tel. 08282/61862, Fax: 08282/8901920, E-mail: dagmar.held@heimat-bayern.de
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