Streuobstwiesen Gesucht: Biberberater Naturparadiese mit Geschichte und Zukunft Helfen Sie mit, Konflikte zu lösen! Wer an Streuobstwiesen denkt, hat meist sofort ein idyllisches Bild vor Augen: locker verteilte Obstbäume, die im Frühjahr in voller Blüte stehen – dazwischen summende Insekten, bunte Blumen und das Zwitschern von Vögeln. Doch Streuobstwiesen sind weit mehr als nur ein schöner Anblick. Sie sind Lebensraum, Kulturgut und Zukunftsprojekt zugleich. Der Name Streuobstwiese stammt nicht – wie oft angenommen – davon, dass die Bäume ihre Früchte verstreuen. Vielmehr beschreibt er die locker verteilte Pflanzung der Bäume über die Wiese hinweg. In solchen Wiesen wachsen oft alte Obstsorten, meist Äpfel, Birnen oder Kirschen, aber auch Nussbäume oder Wildobstarten wie Speierling und Holunder. Früher waren Streuobstwiesen im ländlichen Raum weit verbreitet. Während auf den Bäumen Obst wuchs, wurde die Wiese darunter zu Heu gemäht oder Tiere weideten dort. Diese Doppelnutzung machte die Flächen besonders wertvoll. Doch mit immer größeren landwirtschaftlichen Maschinen und dem Obstanbau in Plantagen wurden Streuobstwiesen zunehmend verdrängt – sie galten als unrentabel. Deswegen sind seit 1975 in Bayern rund 70 % dieser Flächen verschwunden. Warum sind Streuobstwiesen so wichtig? Das ist sehr schade, denn vor allem alte Obstbäume sind wahre Schatzkammern der Natur: In ihren knorrigen Ästen und Baumhöhlen leben unzählige Tiere – von Insekten über Vögel bis zu Fledermäusen. Auch auf der Wiese zwischen den Bäumen tummelt sich das Leben: Bunte Wildblumen und Kräuter bieten Nahrung für Schmetterlinge und Wildbienen, die wiederum viele Pflanzen bestäuben. Insgesamt sorgt also die Kombination aus Bäumen und Wiese für eine hohe Artenvielfalt auf kleiner Fläche. Was tut der Landkreis Dachau? Im Landkreis Dachau gibt es zum Glück noch einige Streuobstwiesen – alte und neue. So wurde beispielsweise am Kreislehrgarten in Rettenbach eine junge Streuobstwiese angelegt. Auch viele Gartenbauvereine setzen sich für den Erhalt dieser wichtigen Lebensräume ein. Am Tag der offenen Gartentür, am Sonntag, 29. Juni, laden mehrere Vereine dazu ein, ihre Streuobstwiesen zu besichtigen. Hier können Sie die Vielfalt vor Ort erleben, sich informieren und bekommen vielleicht selbst Lust, eine Streuobstwiese anzulegen. (rr, mf) Im Landkreis Dachau leben derzeit rund 600 bis 700 Biber. Wie kein anderes Tier gestaltet er seinen Lebensraum nach seinen Ansprüchen: Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Gewässer auf. Dadurch schafft er nicht nur sich, sondern auch vielen Tier- und Pflanzenarten neue Lebensräume. Doch nicht immer verläuft das Zusammenleben mit dem Menschen reibungslos. Wenn Felder überschwemmt oder Bäume angenagt werden, schlägt die Stunde der Biberberater. Für diese wichtige ehrenamtliche Aufgabe brauchen wir Unterstützung. Was gibt es zu tun? Biberberater sind der 1. Ansprechpartner bei einem Konflikt mit Bibern vor Ort. Sie zberaten Betroffene vor Ort und zeigen Lösungen auf, zhelfen bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen, zerfassen und melden Schäden. Was sollten Sie mitbringen? zRuhige Nerven und ein offenes Ohr: Oft werden Biberberater erst gerufen, wenn die Stimmung schon angespannt ist. zLösungsorientiertes Denken: Ihr Ziel ist es, gemeinsam einen praktikablen Weg für Mensch und Biber zu finden. zZeitliche Flexibilität: Sie können zeitnah vor Ort beraten. Rechnen Sie mit etwa 10 Stunden pro Monat. Was bieten wir Ihnen? Vor dem ersten Einsatz nehmen Sie an einer einwöchigen Schulung mit anschließender Prüfung teil. Dort lernen Sie alles Wichtige in Theorie und Praxis. Während Ihrer Einsätze als Biberberater haben Sie vollen Versicherungsschutz und erhalten eine monatliche Ehrenamtsentschädigung in Höhe von max. 315 €. Interessiert? Dann melden Sie sich bei uns! Untere Naturschutzbehörde Jessica Pannwitt (08131) 74-236 naturschutzbehoerde@lra.dah.bayern.de Tag der offenen Gartentür Sonntag, 29. Juni 2025, 10 bis 16 Uhr Erleben Sie Streuobstwiesen der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis: zStreuobstwiese Tandern (Josef-Kreitmeir-Straße 24) inkl. Café zObstlehrgarten Erlhausen (nach Ortsausgang Erlhausen in Richtung Ainhofen rechts) zWaldGarten Petershausen (Jetzendorfer Straße, kurz nach dem Ortsausgang Petershausen) Offizielle Eröffnung ist um 10 Uhr an der Streuobstwiese in Tandern. Die Streuobstwiese in Tandern mit ihren rund 40 jungen Bäumen ist erst 7 Jahre alt – ein echter Erlebnisort ist sie trotzdem: Ein Pfad mit 6 Mitmach-Stationen lädt dazu ein, Tierstimmen zu entdecken und die Artenvielfalt zu erleben. Auch summt, brummt, zwitschert und krabbelt es dort dank der zusätzlichen Lebensräume wie Benjeshecken, Eidechsenhabitat, Käferkeller, Bienenhotels und Nistkästen. Das freut nicht nur die Besucher, sondern auch „Die Gartenpiraten“, die Kindergruppe des Obst- und Gartenbauvereins Tandern. Die Vorsitzende Stefanie Rieblinger erklärt: „Uns ist es besonders wichtig, die Bedeutung von Streuobstwiesen weiterzugeben. Viele Kinder sind sehr wissbegierig, aber es ist kaum noch Wissen da. Das wollen wir ändern.“ Förderung für Ihre eigene Streuobstwiese Der Bayerische Streuobstpakt unterstützt die Neuanlage und Pflege von Streuobstwiesen – auch für Privatpersonen. Weitere Infos finden Sie online unter www.streuobstpakt.bayern.de oder über die Kreisfachberatung im Landratsamt kreisfachberatung@ lra-dah.bayern.de. 13 Kreis.BLICK! — Juni 2025 12 Natur Klimaschutz im Fokus Energie aus Abfall www.gfa-online.com ANZEIGE
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