Kreis.BLICK!

Liebe Bürgerinnen und Bürger, Inflation mit steigenden Preisen, Steuer- und Gebührenerhöhungen, die Schuldenbremse und letztlich immer wieder nur Sparen, Sparen, Sparen – das ist die Realität, welche derzeit jeden beschäftigt, von Familien über Unternehmen bis hin zur öffentlichen Hand. Auch die Ampel-Regierung in Berlin ist an der Finanzierungsfrage gescheitert. Insbesondere auf der kommunalen Ebene hat sich die finanzielle Lage in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert, und das spüren wir Tag für Tag. Die Gründe für die finanzielle Belastung der Kommunen, und dabei natürlich auch der Landkreise, sind vielfältig: Die Ausgaben für soziale Leistungen, vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, bei der Behindertenhilfe und zur Unterstützung im Alltag, steigen stetig, aber aktuell deutlich schneller an. Ebenso belasten die Defizite im öffentlichen Nahverkehr und die steigenden Personalausgaben unseren Haushalt. Gleichzeitig stagnieren die Steuereinnahmen. Die Konsequenz: Unser finanzieller Spielraum für freiwillige Leistungen wird drastisch eingeschränkt und damit auch die Leistungen im Bereich Kultur, Bildung und Klimaschutz, welche unseren Landkreis lebenswert machen und das Leben vor Ort bereichern. Wo aber bleibt das Geld? Haben wir nicht stetig einen Rekordhaushalt nach dem anderen? Und was kann und darf ein jeder eigentlich von den Kommunen und dem Landkreis erwarten? Antworten sind nicht leicht zu finden, denn die Kosten steigen kontinuierlich und können mit kommunalen Mitteln allein nicht bewältigt werden. Oft müssen Kommunen Leistungen und Aufgaben übernehmen, welche durch Bundesgesetze oder Aufgabenzuweisungen des Freistaats auf uns übertragen werden – und im sozialen Bereich wachsen die gesetzlichen Ansprüche immer weiter. Gesetzliche Ansprüche machen Sparmaßnahmen in diesen Bereichen unmöglich, während die Finanzausstattung für Kommunen nicht im gleichen Maß ansteigt. Das bringt uns in eine prekäre Lage: Die Landkreise, die Bezirke sowie die Städte und Gemeinden müssen Aufgaben erfüllen und Leistungen 15 Ihr Landrat Stefan Löwl mit dem ganzen Team Landratsamt Treten Sie mit mir in Kontakt bei den Bürgerdialogs-Veranstaltungen oder über www.buergerdialog-dachau.de erbringen, für welche nicht genug Mittel zur Verfügung stehen. Wir sind das letzte Glied in der Finanzierungskette, doch hier wird das Leben der Bevölkerung konkret gelebt. Hier geraten Strukturen ins Wanken, weil schlicht die Mittel fehlen. Für das kommende Jahr müssen wir uns erneut auf schwierige Entscheidungen vorbereiten. 2025 wird ein Jahr sein, in dem wir den Gürtel noch enger schnallen müssen. Die Situation ist komplex und Lösungen liegen nicht auf der Hand. Hinzu kommt die Frage, welche Gesetzesvorhaben und Projekte eine neue Bundesregierung angehen und wie sich die wirtschaftliche Lage entwickeln wird. Dennoch müssen wir Wege finden, die unseren Landkreis lebenswert erhalten – für heute und die Zukunft. Einen Eindruck über unsere Projekte, die uns aktuell befassen bzw. in 2024 befasst haben, lesen Sie in der 23. Ausgabe unseres Kreis.BLICK!; beispielsweise zum Stand unserer 2 Großbaustellen für die Gymnasien in Karlsfeld und Röhrmoos. Lesen Sie auch, wie wir den lokalen Einzelhandel im Projekt „Digitale Einkaufsstadt“ unterstützen und wie wir in vielen Bereichen den Berufseinstieg für junge Menschen erleichtern. Ich wünsche Ihnen frohe und besinnliche Weihnachten. Lassen Sie uns in dieser Zeit auf das Wertvolle besinnen, das uns als Gemeinschaft verbindet und stärkt. Und möge und das neue Jahr auch allen Mut, Kraft und Verständnis bringen, um die kommenden Aufgaben gemeinsam zu meistern. Denn trotz allem: Wir sind und bleiben ein starker Landkreis, in dem das Miteinander zählt. Landrat mittendrin Kreis.BLICK! — Dezember 2024

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