10 Das haben wir beschlossen Auch nach der Verabschiedung des Kreishaushalts für das Jahr 2024 im Juni bleiben Einsparungen und Optimierungen weiterhin ein zentrales Thema in den Kreisgremien. Der interfraktionelle Sparantrag der Fraktionen CSU, Grüne, SPD und Freie Wähler fordert die Verwaltung auf, weitere Sparpotenziale bei den freiwilligen Leistungen zu identifizieren, Bereiche aufzugeben und alle Ausgaben auf ihre Notwendigkeit hin zu prüfen. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten, denn freiwillige Leistungen z.B. in den Bereichen Bildung, ÖPNV, Ehrenamt und Kultur sind direkt und deutlich spürbar. Jede Entscheidung in den Kreisgremien unterliegt daher dem Motto „Wir müssen sparen“. Trotzdem können manche Angebote in reduzierter Form weitergeführt werden. Ein Beispiel dafür ist der Kreis.BLICK!. Produktion, Druck und Verteilung sind kostenintensiv. Er erreicht jedoch über 50.000 Haushalte und wird laut aktueller Leserumfrage nach wie vor stark nachgefragt. Zukünftig erscheint der Kreis.BLICK! daher noch 2-mal jährlich – so kommen die wichtigsten Informationen direkt in den Briefkasten und der Kreishaushalt wird trotzdem deutlich entlastet. Auch im Kulturbereich gab es Anpassungen. Die Förderung der Kultur sowie des Zweckverbands Dachauer Galerien und Museen bleibt erhalten, allerdings mit einer Kürzung um 3 %. Insgesamt stellt der Landkreis für Kulturförderung in den kommenden Jahren jährlich bis zu 600.000 € bereit. Der öffentliche Nahverkehr ist ein riesiger Kostenblock im Landkreis-Haushalt. Der 2018 beschlossene Nahverkehrsplan sieht zwar einen kontinuierlichen Ausbau des ÖPNV vor, doch angesichts steigender Kosten und stagnierender Einnahmen – auch aufgrund subventionierter Angebote wie dem Deutschlandticket – stellt sich nicht mehr die Frage, ob dieser Ausbau weiter möglich ist, sondern wie kaum genutzte oder sehr teure Angebote reduziert werden können. Eine Sondersitzung im Frühjahr 2025 wird sich mit dieser Frage befassen, um zukunftsfähige, nachhaltige und v.a. finanzierbare Lösungen für den ÖPNV zu finden. Details zum neuen Fahrplan finden Sie auf Seite 8. In welchen Bereichen innerhalb der Verwaltung weiter optimiert werden kann, ermittelt derzeit eine interne Arbeitsgruppe. Mit Auflösung der Stabsstelle EBI wurden die Themen Integration und der Fachbereich Flüchtlingsunterbringung gestärkt. Im Bereich Klimaschutz setzt Der Kreistag und seine Ausschüsse der Landkreis künftig verstärkt auf Projekte mit direkter Wirkung im Landratsamt sowie den kreiseigenen Liegenschaften und auf die Zusammenarbeit mit den Klimaschutzbeauftragten der Gemeinden. Veranstaltungen wie der Klimaschutztag oder das landkreisweite Stadtradeln entfallen. Und auch für die Wirtschaftsförderung wird derzeit eine Neustrukturierung mit dem Ziel der Effizienzsteigerung vorangetrieben. Positiver Ausblick: Projekte für eine nachhaltige Zukunft Trotz der Einsparungen bleibt der Landkreis Dachau bestrebt, wichtige Zukunftsprojekte voranzutreiben. Ein Beispiel ist das Geothermieprojekt, angesiedelt beim Gemeinsamen Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft (GfA): Die neu gegründete Amperland Thermalwärme GmbH nutzt die Tiefenwärme der Region und bietet so eine emissionsfreie und verlässliche Wärmeversorgung, die den Einsatz fossiler Brennstoffe reduziert. Auch die Beteiligungsberichte im Kreistag ziehen insgesamt eine positive Bilanz. Das GfA der Landkreise Fürstenfeldbruck und Dachau hat sich zum größten Energieerzeuger der Region – und natürlich weiterhin kompetenten Abfallentsorger –entwickelt. Die Fernwärme Bergkirchen GmbH (fwb) verzeichnet ebenfalls erfolgreiche Jahre und versorgt neben den Gewerbegebieten auch immer mehr Haushalte mit Fernwärme. Seit 2022 betreibt EnBW zudem in GADA eine Schnellladestation in Kooperation mit der fwb. Auch im sozialen Wohnungsbau ist die Wohnungsbaugesellschaft mbH des Landkreises (WLD) weiterhin aktiv. Wichtige Projekte in Karlsfeld, Markt Indersdorf und Dachau wurden erfolgreich realisiert und tragen zur Schaffung dringend benötigten Wohnraums bei. Grünes Licht gab es für bauliche Maßnahmen in den weiterführenden Schulen. Für den neu entstandenen musischen Zweig am Gymnasium Markt Indersdorf werden kleine Musik-Übungszimmer benötigt. Der Schulausschuss hat der baulichen Anpassung des Gebäudes zugestimmt. Auch die Überdachung der Fahrradstellplätze an den neuen Gymnasien in Karlsfeld und Röhrmoos wurde genehmigt, welche beide im Zeit- und Kostenplan liegen und zum Schuljahresbeginn im Sommer in Betrieb gehen. (st)
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