sive oder vom Normalbetrieb abweichende Entscheidungen und unterstützte die ÖEL vorwiegend bei der Logistik von Hilfeleistungen sowie der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. So wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, an das sich Bürger mit allen Fragen und Problemen rund ums Hochwasser wenden konnten. Über den Facebook-Account des Landratsamts hielt Pressesprecherin Sina Török die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden. Die Mitarbeiter des Landkreis-Bauhofs informierten die Einsatzleitung im Kat-Zentrum regelmäßig über die sich ständig ändernde Lage auf den Straßen, so dass diese die Einsatzkräfte besser koordinieren konnte. Besonders betroffen waren die Straßen entlang und über der Glonn. In diesem Bereich mussten sich auch die Einsatzkräfte ihren Weg erkämpfen bzw. Rettungswägen zu Notfällen über Umleitungen dirigiert werden. Erschwert wurde die Hilfe auch durch Stromausfälle bzw. bewusste Stromabschaltungen. Mit Pumpen und Sandsäcken gegen die Wassermassen Ende Mai/Anfang Juni waren die Stunden der Pumpen und Sandsäcke. Phasenweise waren mehr als 100 Schmutzwasser- und Feuerlöschpumpen gleichzeitig im Einsatz. Etwa 48 Lkw-Ladungen Sand wurde in Sandsäcke verfüllt. Unzählige Helfende aus den Blaulichtorganisationen, aber auch Personal von ansässigen Firmen, die Mitarbeitenden der Bauhöfe und viele Bürgerinnen und Bürger haben dabei mitgeholfen, dass die Säcke gefüllt und dorthin gebracht wurden, wo sie gerade benötigt wurden. Durch das Zusammenspiel von Pumpen und Sandsäcken konnten in vielen Gebieten Häuser vor den Wassermassen geschützt werden. Leider ging es aber nicht überall glimpflich aus. Vielerorts mussten die Pumpen auch zum Abpumpen in Kellern von Wohnhäusern, Firmen, Schulen oder in Tiefgaragen eingesetzt werden. Zum Teil konnte das Wasser nicht sofort abgepumpt werden, da der Druck des Grundwassers dann zu noch größeren Schäden, wie Rissen oder Lecks in Kellerwänden oder Bodenplatten, geführt hätte. Die Einsatzschwerpunkte lagen in den Gemeinden Petershausen, Markt Indersdorf, Dachau, Karlsfeld, Bergkirchen, Haimhausen, Sulzemoos und Hebertshausen. Nachdem diese abgearbeitet waren, beendete Landrat Stefan Löwl in Abstimmung mit Kreisbrandrat Georg Reischl am Mittwoch, den 5. Juni um 15.55 Uhr den Katastrophenfall. Gesamtschaden noch unbekannt Welcher Schaden im Landkreis Dachau während des Jahrhunderthochwassers, wie es inzwischen genannt wird, entstanden ist, lässt sich noch nicht wirklich sagen. Für mindestens 600 Häuser wurden die Hilfskräfte angefordert, die Gesamtzahl der betroffenen Gebäude dürfte ungleich höher sein. Durch in Keller eindringendes Wasser wurden auch zahlreiche Heizöltanks aufgeschwemmt und liefen aus. Allein in Petershausen waren circa 30 Häuser davon betroffen. Eine weitere Herausforderung für die Feuerwehrler und THWler war es daher, die beschädigten Tanks zu bergen und das HeizölWasser-Gemisch in IBC-Behältern in eine extra durch das THW errichtete Separierungsanlage (SEPCON) in Gablingen bei Augsburg zu fahren. Dort wurde das Öl-Wasser-Gemisch wieder getrennt und aufbereitet. Verletzt wurde zum Glück und dank der guten Koordination der Einsatzkräfte niemand. Die Feuerwehren sowie die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) retteten zum Teil mit Booten insgesamt 39 Menschen, darunter 1 Säugling, sowie 3 Hunde, 2 Katzen und 10 Ziegen aus Häusern und Fahrzeugen in Markt Indersdorf und Petershausen. Nach dem Wasser kam der Müll So wie das Wasser die Straßen nach und nach wieder freigab, so zeigte sich die Verwüstung und es wuchsen dort die Müllberge an. Das Wasser hat Unmengen an Möbeln, Elektrogeräten und Hausrat zerstört. Die Abfallwirtschaft des Landratsamts reagierte sofort. Alle vom Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürger konnten ihren Sperrmüll Das Jahrhundert- hochwasser in Zahlen BRK Essen ausgegeben 2.400 40 THW & FFW Mio. Liter Pumpleistung 62,650 EINSÄTZE 2.000 ca. 35.000 13.000 Big Packs 250 480 m3 EINGESETZTER SAND aus allen 67 FFW 2.200 THW 238 BRK 200 externe Kräfte 140 EHRENAMTLICHE HELFER SCHÄDEN betroffene Häuser 600 mind. entsorgter Sperrmüll 750 t ANTRÄGE SOFORTHILFE 17 HÄRTEFONDS FINANZHILFEN Ölschäden 37 Haushalt/Hausrat 620 Blaulicht-Spezial
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