Kreis.BLICK!

Durch Recycling Auf den Recyclinghöfen werden, wie der Name schon sagt, Sachen gesammelt, die zum Teil wiederverwertet werden können. In manchem sind sogar wahre Schätze verbaut, wie Gold, Silber und Kupfer. Die Zeiten, in denen Abfälle nur verbrannt oder auf Deponien gebracht wurden, sind Gott sei Dank lange vorbei. Denn viele Abfälle enthalten hochwertige Rohstoffe. Wenn diese wiedergewonnen und wiederverwertet werden, schützt das unsere Umwelt. Darum ruft Antje Burger von der Abfallwirtschaft des Landratsamts auf: „Bitte trennen Sie Ihren Müll richtig. Vieles kann ja schon über die eigenen Tonnen oder die Wertstoffinseln entsorgt werden, wie wir in der Ausgabe Dezember 2021 des Kreis.BLICK! erklärt haben. Alles andere können Sie an den Recyclinghöfen abgeben. Sachen, die noch funktionieren oder genutzt werden können, gehören aber nicht in unsere Container, sondern sollten verschenkt oder verkauft werden.“ Kaputt oder nur unnötig? Der beste Umweltschutz ist immer noch, Abfall zu vermeiden. Wiederverwendung beginnt schon vor dem Recycling, mit Verkaufen oder Verschenken. Hier ein paar Beispiele dafür: Die alte Couch ist noch nicht durchgesessen, wird aber durch eine größere ersetzt, der Kinderwagen steht nur noch unnütz im Eck rum, für noch mehr Kino-Feeling zuhause wird ein neuer Fernseher bestellt. Über Ihre aussortierten Dinge freuen sich Menschen, die sich etwas Neues nicht leisten können oder wegen des Umweltschutzes nicht leisten wollen. Auch in unserem Landkreis gibt es viele Abnehmer für Gebrauchtes, die Sie zum Beispiel über den Online-Verschenkmarkt der Abfallwirtschaft und die Gebrauchtwarenläden der Caritas sowie des Bayerischen Roten Kreuzes erreichen. Handys können auch an gemeinnützige Organisationen gespendet werden. Diese lassen die Geräte dann für die Weiterverwendung aufbereiten oder recyceln. Mit den Erlösen werden neue Projekte umgesetzt. An Straßensammlungen sollten Sie sich nicht beteiligen. Sie sind illegal, wie das Landratsamt schon oft informiert hat. Außerdem ist absolut unklar, was mit den gesammelten Sachen passiert. Ich bin dabei seit Februar 1993 Meine Tätigkeit Mitarbeiter auf dem Recyclinghof Dachau-Süd Ich mache das gerne, weil meine Arbeit wichtig für das Recycling und damit für die Umwelt ist. Außerdem mag ich den Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern. Diese berate ich zum Beispiel, in welchen Container ihr Abfall gehört. Dass ich immer an der frischen Luft bin, macht meinen Job perfekt. Meine besondere Herausforderung Jeder soll zufrieden den Recyclinghof verlassen. Dafür ist Fingerspitzengefühl nötig, denn die Menschen sind sehr unterschiedlich. Ich versuche Sachen immer so zu erklären, wie ich denke, dass die- oder derjenige es am besten versteht. Dafür bin ich bekannt Humor, immer ein offenes Ohr für die Kollegen – ich wurde deswegen und weil wir blaue Arbeiterhosen tragen mal Papa Schlumpf genannt – und ich rede gerne. Wir imAmt Peter Gamperl Recycling über Container Für Sperrmüll, Holz, Bauschutt und Gartenabfälle machen sich viele auf den Weg zu den 21 Recyclinghöfen im ganzen Landkreis. Wussten Sie, dass Sie dort zum Beispiel auch Röntgenbilder, Wachs, Korken und Küchenfette abgeben können? Die Liste der Sammlungen ist ganz schön lang, wie unser Infokasten zeigt. Auf dem Hof geht die Mülltrennung weiter. Recyclinghof-Mitarbeiter Peter Gamperl erklärt dazu: „Nur wenn die Sachen im richtigen Container laden, können wertvolle Rohstoffe wiederverwertet werden. Darum sind an jeder Sammelstelle Info-Schilder und auch ich und meine Kollegen helfen gerne weiter.“ Hartkunststoffe: Wenn aus einem Eimer eine Stoßstange wird Die alltäglichen Plastik-Verpackungen von Lebensmitteln, Kosmetika und Paketen können in der gelben Tonne entsorgt werden. Für größeren Abfall aus festem Plastik, sogenanntem Hartkunststoff, steht auf vielen Recyclinghöfen ein Container. Hier sind zum Beispiel richtig: Eimer, Wannen, Gartenstühle, Gießkannen, Wäschekörbe, Regenfässer, Klappboxen, Blumentöpfe, Balkonkästen und Rohre. Diese Sachen werden bei einer Fachfirma zerkleinert, sortiert und gereinigt und dann werden daraus neue Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff hergestellt, beispielsweise Transportboxen, Stoßstangen für Autos, Paletten, Rasengitter, Rohre. So wird sehr viel Rohöl eingespart, das für die Herstellung neuer Kunststoffe nötig wäre: Jede Tonne Recyclat (recycelter Kunststoff) ersetzt die gleiche Menge an Neuware! Elektrogeräte: Gold und Silber retten Alles, was mit Strom zusammenhängt, darf nicht in die Restmülltonne, selbst wenn es noch so klein ist. Alte Geräte können unter anderem im Handel (Elektronikfachmärkte, Supermärkte ab 800 Quadratmeter Verkaufsfläche) sowie auf den Recyclinghöfen abgeben werden. Je nach Größe des Hofes stehen im Landkreis Dachau dafür bis zu 4 verschiedene Sammelbehälter bereit: � Leuchtstoffröhren/Energiesparlampen/LED-Lampen � Kühl- und Gefriergeräte � Photovoltaikmodule � Elektronikschrott (Restliches) Die gesetzliche Vorschrift, dass Elektrogeräte nur fachgerecht entsorgt werden dürfen, ist aus mehreren Gründen für uns alle sinnvoll: 1. Schutz der Gesundheit: In Elektrogeräten sind oft giftige Stoffe wie Quecksilber, Blei und Cadmium verbaut. Wenn diese nicht richtig entsorgt werden, gelangen sie in die Umwelt und schaden unserer Gesundheit. Deshalb dürfen einmal in den Sammelbehältern abgelegte Altgeräte nicht mehr nachträglich entnommen werden. 2. Keine Chance für Brände: In kleinen Elektrogeräten sind oft Lithiumakkus verbaut. Werden diese falsch gelagert oder beschädigt, ist die Brandgefahr besonders hoch. Darum werden solche Elektrogeräte nun auf einem Tisch vor dem Container gesammelt. Die Recyclinghof-Mitarbeiter überprüfen, ob ein solcher Akku verbaut ist, und sortieren die Geräte bzw. die einzelnen Teile richtig ein. 3. Wiederverwertung wertvoller Rohstoffe: In den Elektrogeräten sind viele Rohstoffe verbaut, die durch das Recycling wieder zum Einsatz kommen. In einem Handy sind es zum Beispiel Kupfer, Gold, Silber und seltene Erden wie Kobalt, Coltan oder Neodym. Diese werden meist unter umweltschädlichen und menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut. Um den Verbrauch und den Bergbau möglichst gering zu halten, ist das Recycling sehr wichtig. Zum Vergleich: In 1 Tonne Handys sind etwa 250 Gramm Gold enthalten, in einer 1 Golderz nur etwa 5 Gramm (Quelle: Umweltbundesamt). Gebühren sind die Ausnahme Viele Abfälle und Wertstoffe können Sie kostenlos am Recyclinghof abgeben, Gebühren bezahlen Sie nur für wenige Abfälle und Wertstoffe: � Bauschutt*, Flachglas*, Holz, Kunststoffe, Porenbeton*, Teppiche, Sperrmüll jeweils maximal 1 m3 pro Woche Abgabemenge Gebühr bis ¼ m3 2,50 € ¼ m3 - ½ m3 5,00 € ½ m3 - ¾ m3 7,50 € ¾ m3 - 1 m3 10,00 € � Reifen ohne Felgen je Stück 2,50 € � Rigips maximal ¼ m3 pro Woche 2,50 € (unter 2 m2 pro Woche gebührenfrei) � Müllsack 70 Liter je Stück 2,50 € Im Landkreis Dachau hat man sich bereits in den 90er Jahren für das Modell einer gerechterenMüllgebühr entschieden. Denn nur wer gebührenpflichtige Abfälle hat, zahlt auch einen Teil der dafür anfallenden Entsorgungskosten. Ansonsten müssten auch diese Kosten von der Allgemeinheit der Gebührenzahler:innen über die Restmüllgebühr getragen werden. Abfallvermeidung, zum Beispiel beim Sperrmüll, lohnt sich also. Weitere Informationen zu den Recyclinghöfen sowie auch zu allen anderen Abfallthemen finden Sie im Internet unter www.landkreis-dachau.de/abfallwirtschaft, in der App DAHMÜLL sowie in Flyern der Abfallwirtschaft, die bei allen Recyclinghöfen mitgenommen werden können. Natürlich sind wir auch persönlich für Sie da: Mülltrennung schützt die Gesundheit und die Umwelt: Auf den 21 Recyclinghöfen können Sie den Abfall abgeben, der nicht in Ihre Tonnen oder die Wertstof finseln gehört. Alle Container außer dem Sperrmüll werden zu Fachfirmen gebracht. Dort werden Schadstof fe richtig entsorgt und wertvolle Rohstof fe getrennt und wiederverwertet. * Bei Bauschutt, Flachglas und Porenbeton sind jeweils 50 Liter pro Woche gebührenfrei. 19 18 Kreis.BLICK! — April 2022 Nachhaltigkeit Kontakt Abfallwirtschaft Antje Burger (08131) 74-1470 Evelyn Langgartner (08131) 74-1463 Barbara Mühlbauer-Talbi (08131) 74-1469 abfallwirtschaft@lra-dah.bayern.de Handel Produktion Nutzung Recycling Aus 70 % des Föns: u.a. Eisen, Aluminium, Kupfer, Messing Rohstoffgewinnung Trennung von Metall und Kunststoff Vom Schrott zum Rohstoff Lebenszyklus eines Föns Entsorgung / Rückgabe Zerkleinerung Was gehört auf den Recyclinghof? � Batterien / Akkus � Bauschutt (€) � CDs � Elektrogeräte / Elektronikschrott � Feuerlöscher* � Flachglas (€) � Flaschenkorken � Gartenabfälle � Glas � Holz (€) � Kerzenwachs � Kleider / Schuhe � Küchenfette � Kühl u. Gefriergeräte* � Kunststoffe* � Leuchtstoffröhren / Energiesparlampen / LEDs � Metalle � Papier / Karton � Photovoltaikmodule* � Porenbeton (Ytong) (€)* � PU-Schaumdosen � Reifen (Pkw-Reifen ohne Felge) (€) � Rigips (€)* � Röntgenbilder* � Sperrmüll (€) � Teppiche � Tonerkartuschen � Verpackungen Das meiste kann kostenlos an allen Höfen abgegeben werden. Extra gekennzeichnet sind Abfallsorten: � deren Entsorgung einen kleinen Beitrag kostet: (€) � die nicht an allen Höfen angenommen werden: *

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