Kreis.BLICK!

Trachten im Material- und Farbmix, Schulheftumschläge aus gemusterten Stoffen, Mosaike in vielerlei Farben – eines haben die meisten Projekte der IMA – Integration mit Augenmaß gemeinsam: Sie sind bunt. Diese 3 Worte treffen aber auch auf die Menschen zu, die sich ehrenamtlich in der IMA engagieren. Sie bringen Erfahrungen aus vielen verschiedenen Nationen mit. Seit 2015 werden viele Flüchtlinge in Bayern untergebracht, so auch bei uns im Landkreis. Diese Menschen leben zum Teil sehr isoliert in den Gemeinschaftsunterkünften. Das wollte Martina Tschirge, die im Landratsamt das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement (KoBE) leitet, ändern und Möglichkeiten für Begegnungen schaffen. „Durch das Miteinander-Tun wachsen wir zusammen“, erklärt Tschirge das Ziel der IMA. Sie hatte Glück mit ihrer Idee, denn Landrat Stefan Löwl war sofort begeistert und vom Bayerischen Sozialministerium gibt es seitdem Fördergelder über das Rahmenprojekt „Miteinander leben – Ehrenamt verbindet“. Einem Zufall ist es zu verdanken, dass IMA seit 2016 ein Dreamteam hat. Michaela Wintermayr-Greck kam in die KoBE, weil sie Sachspenden abgeben wollte. Nach ihrem Besuch war sie die erste ehrenamtliche Mitarbeiterin der IMA. Sie ist seitdem das IMA-Gesicht vor Ort und koordiniert die Aktivitäten und den Einsatz der Ehrenamtlichen, während Martina Tschirge sich um alles Bürokratische kümmert. Gemeinsam überlegen sie sich ein Grobthema für die Aktionen, was dann daraus wird, hängt von den Ideen der Ehrenamtlichen ab, die mitmachen. Mit viel Leidenschaft, Geduld, Humor und Freude an der Sache haben die beiden in den 5 Jahren viele Projekte realisiert. Möglich war dies nur, weil sich viele Menschen ehrenamtlich engagierten. Die IMA wuchs jedes Jahr. Derzeit bringen sich Menschen aus 30 Nationen ein. Es sind Freundschaften entstanden und Kooperationen wie zum Beispiel mit Helferkreisen oder Einrichtungen und Vereinen für Menschen mit Handicap. Voneinander lernen Das Schöne an der Mitarbeit bei der IMA ist: Jeder kann von dem anderen was lernen. Dazu fallen Michaela WintermayrGreck viele Anekdoten ein: „Ich war einmal völlig überrascht, als ein Ehrenamtlicher mit Migrationshintergrund mir Kekse schenkte. Im Gespräch stellten wir fest, dass er den AusKontakt Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement Martina Tschirge (08131) 74-175 ebi@lra-dah.bayern.de spruch ‚Das geht mir auf den Keks‘ nicht richtig verstanden hat und mir darum Kekse mitbrachte. Jetzt planen wir Workshops, bei denen es um deutsche Redewendungen und Sprichwörter geht.“ Anfangs organisierte Michaela Wintermayr-Greck Aktionen oder Treffen gerne freitags Nachmittag, weil sie früher die Erfahrung gemacht hatte, dass dann normalerweise Viele Zeit haben. Zum Teil ein Irrtum, wie sie berichtet: „Ich habe gelernt, dass das keine gute Idee ist, denn das ist die Zeit für das muslimische Freitagsgebet.“ Machen Sie mit! Martina Tschirge wünscht sich für die Zukunft, dass sich die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises noch besser kennenlernen: „Wir freuen uns immer über neue Mitmacher. Egal wie alt Sie sind und egal ob Sie in Deutschland geboren sind oder woanders. Sie können sich nur einmalig engagieren oder länger, je nachdem wie viel Zeit Sie haben. Und Sie machen ganz sicher nur das, was Ihnen Spaß macht. Melden Sie sich gerne bei mir.“ Es ist bei den Aktionen der IMA sicher für jedes Interesse etwas dabei. Für das nächste Jahr sind zum Beispiel geplant: Interkulturelle Mutter-Kind-Nachmittage, Imkern, Schulbuchumschläge und Schultaschen Nähen, Upcycling, eine Brandschutzausbildung und ein Fußball-Integrationscup, wenn die Corona-Vorgaben es zulassen. Es wird also wieder bunt bei der IMA! IMA – Integration mit Augenmaß Wir sind bunt 21 Kreis.BLICK! — Dezember 2021

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