Kreis.BLICK!

Mit unserem Fotowettbewerb „Bunt statt grau“ suchten wir naturnahe Vorgärten mit wenig be- tonierter und geschotterter Fläche. Kurz gesagt: keine lebensfeindlichen „Steinwüsten“! 36 Mitbürger ließen uns ein bisschen in ihre Gärtner-Seele blicken. Wir sagen danke für die detaillierten Einzelbeschrei- bungen und guten Fotos des eigenen Vorgartenparadieses. Die Jury war beeindruckt: Beim näheren Hinsehen haben wir im- mer wieder etwas Neues entdeckt. Selbst auf kleinsten Flächen haben viele verschiedene tierfreundliche Pflanzen Platz. Ent- sprechend schwierig war die Auswahl der Gewinner. Die ersten 5 Plätze sind sehr unterschiedlich gestaltet. Von ganz grün bis bunt, von geordnet bis bewusst sich selbst überlassen war alles dabei. Zwei Dinge haben sie aber gemeinsam: 1. Alle besitzen mindestens einen markanten Baum. Somit wird die Tradition des Hausbaums gepflegt, der die Be- wohner schützen soll. Außerdem sorgt ein Baum für ein ausgeglichenes Klima. Garten Hier ist es bunt statt grau Vorgarten-Fotowettbewerb 2. Es braucht wenig Zeit für die Pflege, meist unter 10 Stun- den im Monat. In den Gewinnergärten wachsen vor al- lem standortgerechte, heimische Pflanzen. Diese müssen auch bei Trockenheit nicht ständig gegossen werden und sind nützlich für Tiere. Lassen Sie sich inspirieren von den Gewinnern unseres Vor- garten-Fotowettbewerbs, damit es in unserem Landkreis noch mehr summt. Neben einer kurzen Beschreibung jedes Gartens durch die Jury, haben wir Ihnen viele Detailinfor- mationen der Gärtner zusammengestellt. Weitere Informationen zu den Gewinnern sowie bienenfreundliche Pflanzlisten finden Sie unter: https://der-landkreis-dachau.deutschland-summt.de 3. Platz: Familie Reischl in Markt Indersdorf Hier können es sich Mensch und Tier so richtig gut gehen lassen, so lässt sich der Vorgarten der Familie Reischl kurz beschreiben. Für das Wohlbefinden sorgen vor allem meh- rere circa 40 Jahre alte Obstbäume mit mittlerer Stammhö- he. Die Bewohner genießen deren Schatten und lassen auf der Schaukel gerne die Seele baumeln. Aber auch für Tiere sind die Bäume sehr wichtig, zum Beispiel als Aufenthalts- ort, Schlafstätte, Brutplatz und als Nahrungsquelle. Glei- ches gilt für die mit Efeu begrünte Hausfassade. Stauden- und Wildkrautbeete untergliedern den Garten und bringen zusätzlich Farbe und Vielfalt. Die Obstbäume und Beete verbindet eine Blumenwiese, die nur sporadisch gemäht wird. Den naturnahen Eindruck verstärkt die ungepflaster- te Hofeinfahrt zusätzlich. Verwendete Pflanzen und Materialien Neben mehreren Apfelbäumen und einem Zwetschgenbaum wachsen hier viele bienen- und schmetterlingsfreundliche Pflanzen wie Sonnenhut, Lavendel, verschiedene Rosenar- ten, Efeu, Kornblumen, Maiglöckchen, Lupinen, Margeri- ten, Phlox und Minze. Pflege pro Monat Maximal 6 Stunden: Die Wiese bleibt bis Ende Mai stehen für Bienen etc., danach wird sie ab und zu gemäht. Bei Be- darf werden auch die Beete gegossen. Das ist uns bei der Gartengestaltung wichtig Oberste Priorität hat der Artenschutz. Auf der Fläche, die uns zur Verfügung steht, wollen wir für Insekten, Vögel, Igel etc. einen Lebensraum schaffen und ein Zeichen gegen zu- gepflasterte und leblose Vorgärten setzen. Darum gefällt uns unser Vorgarten Wir mögen es, dass unser Vorgarten bunt, vielfältig, ab- wechslungsreich und in der Umgebung einzigartig ist. Hier sitzen wir gerne und lassen die Seele baumeln. Am meisten freut uns, dass im Efeu am Haus und in den Nist- kästen in den Bäumen viele Vogelarten brüten. Schön zu beobachten, wie sie ihre Jungen füttern und aufziehen. Es ist unser kleines Paradies. 2. Platz: Familie Kiermeir in Kollbach (Petershausen) Der Vorgarten der Familie Kiermeir ist ein schönes Beispiel dafür, dass Ordnung und Steine im Garten dennoch insek- tenfreundlich gestaltet sein können. Heimische Stauden, kleine Sträucher, Rosen und Wildkräuter bilden ein vielfälti- ges, buntes Beet und den größten Lebensraum. Eine niedrige Trockenmauer unterteilt die Staudenfläche in der Höhe und bietet kleinen Tieren wie Käfern oder auch Zauneidechsen ein Zuhause. Um den Wurzelfuß einer Birke führt ein Na- tursteinpflasterweg zum Eingang des Hauses. Der Weg ist minimal erhöht. Dadurch musste beim Bau nicht in den Wurzelraum des Baumes eingegraben werden. So wurden die Bedürfnisse der Bewohner in Einklang mit der Natur ge- bracht. Auf der kleinen Kiesfläche rund um den Baum haben sich Kräuter angesiedelt, die einen mageren Standort brau- chen. Auch Insekten fühlen sich dort wohl. Verwendete Pflanzen und Materialien Rosen, Lavendel, Frauenmantel, Zwergastern, Nelken, Tag- lilien, Schafgarbe, Thymian, Silberblatt, Gartenmargeriten, Hortensien und anderen Stauden und Kräuter sorgen für Viel- falt im Garten. Gelber Jura fügt sich hier ganz natürlich ein. Pflege pro Monat Circa 1 Stunde: Im Frühjahr sowie im Juli/August verblühte Pflanzenteile abschneiden, im November kälteempfindliche Pflanzen abdecken, bei Bedarf Unkraut zupfen und bei gro- ßer Trockenheit gießen. Das ist uns bei der Gartengestaltung wichtig Wir wollen natürlich gärtnern und so Nützlinge anziehen. Außerdem soll von Frühjahr bis Herbst immer etwas blühen. Darum gefällt uns unser Vorgarten Wenn wir nach Hause kommen, bekommen wir gleich gute Laune. Die Pflanzen- und Farbenvielfalt wirken natürlich und ergeben ein stimmiges Gesamtbild mit dem Haus im Hintergrund. 4 5 Kreis. BLICK ! — Oktober 2021 Akribisch begutachtete die Jury jede Einsendung des Vorgarten-Fotowettbe- werbs „Bunt statt grau“ (v.l.n.r.): Siegfried Lex (Kreisfachberater f. Gar- tenkultur u. Landespflege), Werner Gruber (1. Vors. Kreisverband f. Gartenbau u. Landespflege LKR Dachau), Beate Wild (Naturschutzfachrefe­ rentin) sowie Nicklas Richter (FÖJ). Nicht auf dem Foto sind die Jurymitglieder Marese Hoffmann (stv. Landrätin) und Melitta Fischer (Projektleitung Der Landkreis Dachau summt). 1. Platz: Familie Atzenhofer in Weichs Wo ist denn die Haustür? Diese Frage stellt sich vielleicht so mancher menschliche Besucher der Familie Atzenhofer. Denn sie hat in ihrem Vorgarten in 30 Jahren ein wahres Paradies für Insekten, Vögel und andere Tiere geschaffen. Hier ist es wirklich in allen Bereichen grün. Da fehlt natür- lich auch der Hausbaum nicht. Malerisch und majestätisch wirkt die Trauerweide, die ganz natürlich wachsen darf. Zusammen mit dem wilden Wein, der fast das ganze Haus bedeckt, und vielen anderen heimischen Pflanzen wirkt der Garten ein bisschen verwunschen, wie aus einem Märchen. Die wunderschön ausgeprägten Lebensräume bieten unzäh- ligen Tieren Futter, Schutz und ein Zuhause. Verwendete Pflanzen und Materialien Der Vorgarten besteht fast nur aus Pflanzen und immer blüht etwas. Hier wachsen eine 25 Jahre alte Trauerweide sowie Pfaffenhütchen und Felsenbirne. 95 % der Rasenfläche ist übersät mit Schneeglöckchen, Krokussen und Winterlingen. Etwas später kommen zum Beispiel Tulpen, Maiglöckchen, Schlüsselblumen und tränende Herzen hinzu. Im Sommer blühen Thymian, Hibiskus, Nelken, Löwenmaul, Stock- rosen, Nachtkerzen, Sonnenhut und vieles mehr. Wenn es herbstelt, blühen drei verschiedene Sorten Astern. Ein Brun- nen sorgt für Erfrischung bei Vögeln und Insekten. Pflege pro Monat Circa 8 Stunden. Das ist uns bei der Gartengestaltung wichtig Wir wollen Tieren Raum und Schutz zum Leben bieten. Na- türlich gefällt uns auch, wenn Spaziergänger stehen bleiben und voller Bewunderung über den Garten sprechen. ;-) Darum gefällt uns unser Vorgarten Unser Garten ist eine Oase für viele verschieden Tiere. Hier sammeln zig Bienen Nektar und mehrere Vögel brüten bei uns. Auch riesige Weinbergschnecken, Zauneidechsen, Frö- sche und Fledermäuse können wir beobachten. Nachts freu- en wir uns über wundervolle Grillenkonzerte mitten im Ort.

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