Kreis.BLICK!
5 Kreis. BLICK ! — Juli 2021 4 Die Straßen im Blick Fahrbahndeckensanierung Nichts hält ewig, leider. So ist es auch mit den 155 km Kreisstraßen und den 45 km Radwegen, für die der Land- kreis verantwortlich ist. Hitze, Kälte und Nässe sowie Erschütterungen durch Autos, LKWs und Busse setzen den Straßen zu. Auch durch altersbedingte Materialermüdung können Risse im As- phalt entstehen. Im Winter dringt dort Wasser ein, gefriert, vergrößert die Risse und es bilden sich Schlaglöcher. Werden diese lange Zeit nicht saniert, muss die Straße irgendwann komplett neu gebaut werden. Daher kümmert sich das Sach- gebiet Tiefbau kontinuierlich darum, dass die Fahrbahndecken möglichst in gutem Zustand sind. Bei Fahrbahndeckensanierungen wer- den 4 cm der obersten Schicht, diese wird auch Verschleißschicht genannt, heruntergefräst und eine neue Asphalt- deckschicht aufgebracht. Dafür stehen pro Jahr 500.000 € im Landkreishaus- halt zur Verfügung. Damit können rund 5 km Fahrbahn erneuert werden. Das klingt erstmal recht wenig. Bei ei- ner Fahrbahnbreite von circa 6 m sind das aber 30.000 m2. So ergibt sich ein Preis von unter 17 € pro 1 m2 für Mate- rial, Einbau und Entsorgung des alten Materials. Verkehr-Spezial Im Durchschnitt hat eine Fahrbahn- decke je nach Unterbau und Verkehrs- belastung eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Mit den zur Verfügung ste- henden Geldmitteln bräuchten wir circa 31 Jahre, um das gesamte Kreisstraßen- netz vollständig zu sanieren. Dass die Straßen dennoch einen ordentlichen Zustand haben, ist dem umsichtigen Handeln unserer Tiefbauverwaltung zu verdanken. Um das vorhandene Geld möglichst effizient einzusetzen, ist eine objektive Beurteilung des Fahrbahnzu- stands besonders wichtig. Daher nahm der Landkreis 2019 das Angebot des Staatlichen Bauamts Freising an, sich an der alle 5 Jahre stattfindenden „ZEB – Zustandserfassung und -bewertung“ zu beteiligen. Messfahrzeuge erfassten bei allen Kreisstraßen verschiedene Merk- male: Griffigkeit, Ebenheit längs und quer sowie das Oberflächenmaterial. Anhand der Befahrungsergebnisse ist der Substanzwert der Straßen ermittelt worden. Dieser dient als Grundlage für die anstehenden Fahrbahnsanierungs- maßnahmen der kommenden 5 Jahre. 2021 steht zum Beispiel die Sanierung der DAH 10 an: einmal zwischen Ret- tenbach und Kollbach und im weiteren Verlauf nach Weißling. Bei der Planung wird neben dem Zu- stand der Fahrbahn auch berücksichtigt, was Unternehmen der Infrastruktur und die anderen Straßenbaulastträger planen. Dazu erklärt Torsten Kohlmann, Leiter des Sachgebiets Tiefbau: „Manchmal ist es sinnvoll oder sogar erforderlich, notwendige Maßnahmen zu verschie- ben, wenn noch Kanal-, Wasser-, Gas-, Strom- oder Telekommunikations-Bau- projekte in dem Bereich anstehen. In anderen Fällen wiederum bringt es uns Vorteile, Projekte auch kurzfristig vor- zuziehen. Dann können wir Synergie- effekte einer gemeinschaftlichen Bau- maßnahme mit anderen Beteiligten wie zum Beispiel Ver- und Entsorgungs- unternehmen, den Gemeinden oder dem Freistaat nutzen. Das spart Geld und Zeit.“ Umwelt- und Verkehrsausschuss Klima und Mobilität hängen in unse- rem Wachstumslandkreis immer stär- ker zusammen. Daher wurde der seit 1984 eingerichtete Umweltausschuss 2020 zum Umwelt- und Verkehrs- ausschuss erweitert und zusätzlich gestärkt. Erstmals übertrug ihm der Kreistag auch Entscheidungen. Er kann nun über Themen der Abfallwirtschaft außer Personal-, Grundstücks- und Sat- zungsangelegenheiten sowie über die Vergabe des Energiepreises beschließen. Manche Themen werden im Umwelt- und Verkehrsausschuss nur vorbera- ten, die finale Entscheidung trifft dann aber der Kreisausschuss oder Kreistag. Dazu gehören alle grundsätzlichen An- gelegenheiten rund um den Verkehr so- wie des Umweltschutzes, vor allem des Naturschutzes und des Klimaschutzes, soweit der Landkreis hier zuständig ist. Die zusätzliche Beratungsebene ist wichtig, damit den Kreisrätinnen und Kreisräten, die dann die Entscheidung treffen, ein möglichst umfassendes Meinungsbild vorliegt. Dieses Vorge- hen hebt somit die Bedeutung der The- men für den Landkreis besonders her- vor. Um die Zeit bis zur Entscheidung dadurch nicht zu verlängern, finden die Sitzungen des Umwelt- und Verkehrs- ausschusses meist gemeinsam mit dem Kreisausschuss statt. Neben dem Landrat als Vorsitzen- dem gehören dem Umwelt- und Ver- kehrsausschuss 14 Kreisrätinnen und Kreisräte an. Sie treffen sich jährlich zu 4 Sitzungen. Seit der Kommunal- wahl im März 2020 standen insgesamt 35 Punkte auf der Tagesordnung. Aus dem Bereich Umwelt wurden zum Bei- spiel die Themen Ladesäuleninfrastruk- turkonzept sowie Nachhaltigkeitskri- terien in Beschlussvorlagen behandelt. Der Themenschwerpunkt lag aber ein- deutig beim Verkehr: Die Spanne reicht von Konzepten wie zum Radverkehr (siehe Seiten 6/7) über die Erschließung von Neubauten für den Verkehr bis hin zur Fahrbahndeckensanierung bei den Kreisstraßen (siehe Artikel unten). Im Bereich des ÖPNV befasste sich der Ausschuss mit der Fahrzeugausstattung von Regionalbussen und coronabedingt auch mit Verstärkerfahrten im Schü- lerverkehr sowie der Verschiebung von ÖPNV-Verbesserungsmaßnahmen. Wir im Amt Büro des Landrats Hier laufen die Fäden zusammen Irgendwo klingelt immer das Telefon, die E-Mails blubbern nur so rein, die Kalender sind gut gefüllt mit Terminen und vor Corona waren auch kurze, spontane Abstimmungsge- spräche mit Kollegen aus dem ganzen Haus an der Tagesord- nung – im Büro des Landrats (BdL) ist es ein bisschen wie in einem Bienenstock. In den zentralen Positionen sowie auch in der Zuständigkeit dieser Stabsstelle stand zum 1. Juli ein Wechsel an. Wolfgang Reichelt leitete bisher das BdL und war zugleich Presse- sprecher. Er übernimmt die Leitung des Sachgebiets Haupt- und Personalver- waltung, nachdem Konrad Butzenlech- ner zum Jahresende in den Ruhestand geht. Gemeinsam mit ihm wechselten auch Cornelia Stadler und ihr eGovern- ment-Team das Sachgebiet. Katharina Gall ist neue Leiterin des BdL und Sina Török neue Pressesprecherin. Gemeinsam mit weiteren Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern kümmern sie sich um zentrale Aufgaben und Pro- jekte. Dazu gehören zum Beispiel: z Vorzimmer und Fahrer des Landrats z Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in- klusive Kreis.BLICK!, Bürgerdialog, Frag den Landrat, Organisation von Veranstaltungen z Kultur inklusive Kulturförderung, Kreisheimatpflege z Beschwerdemanagement z Landkreis-Partnerschaft Dachau – Oświęcim z Bundesprogramm „Demokratie leben!“ z Ehrenamtskarte und Ehrungen z „Der Landkreis Dachau summt“ z Kreisarchivpflege Wolfgang Reichelt Er kennt das Landratsamt seit Beginn seines dualen Studiums 1993 zum Diplom-Verwal- tungswirt und war 14 Jahre die rechte Hand des damaligen Pressesprechers Gerhard We- ber. Von daher bat Landrat Stefan Löwl zu Beginn seiner Amtszeit Wolfgang Reichelt, die Leitung des Büros des Landrats und des Pres- sesprechers zu übernehmen. Um seine zahlrei- chen Aufgaben kümmerte er sich seitdem sehr verantwortungsbewusst. Selbst in stressigen Zeiten blieb er ruhig und dachte an alles, was nötig war. Vielleicht ist das der Feuerwehrler in ihm. Jeder, der mit Wolfgang Reichelt näher zu tun hatte, dem ist sicher noch etwas aufge- fallen: sein ungeheures Wissen über das Land- ratsamt, den Landkreis sowie zu gesetzlichen Vorschriften und seine Freude daran, dieses weiterzugeben. Welch Glück, dass er nur in- tern wechselte. Als zukünftiger Leiter des Sachgebiets Haupt- und Personalverwaltung ist er Personalchef für alle Mitarbeitenden und organisiert große Projekte wie die Digitalisie- rung mit. Wolfgang Reichelt hat sich dafür ein Ziel gesetzt: „Meine berufliche Heimat will ich so mitgestalten, dass sie bürgerfreundlich und mitarbeiterfreundlich ist.“ (08131) 74-1984 wolfgang.reichelt@lra-dah.bayern.de Katharina Gall Die neue Leiterin des BdL ist gar nicht so neu. Katharina Gall ist bereits seit 2009 im Team Landratsamt. Die studierte Sozialwis- senschaftlerin und Verwaltungsinspektorin leitete unter anderem 2 Jahre das Vorzimmer von Altlandrat Hansjörg Christmann. Seit der Wahl von Stefan Löwl zum Landrat in 2014 war sie Wolfgang Reichelts Stellvertrete- rin. Daher kennt sie natürlich schon die Zu- sammenhänge und die Teammitglieder gut. Katharina Gall ist glücklich über ihre neue Herausforderung: „Ich schätze das Vertrauen des Landrats sehr, mir mehr Verantwortung zu übertragen, auch im Personalbereich. Mir ist eine gute Arbeitsatmosphäre sehr wichtig und alle meine Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter sollen sich auch persönlich weiterent- wickeln können.“ In Zukunft ist sie zusätzlich zum Personal verantwortlich für die fachliche und organi- satorische Weiterentwicklung, für Haushalts- mittel und für Ausschreibungen der Stabs- stelle. Sie ist zudem Ansprechpartnerin bei Beschwerden von Bürgern und nimmt an den Sitzungen der Kreisgremien teil. (08131) 74-462 katharina.gall@lra-dah.bayern.de Sina Török Die neue Medienbeauftragte ist zwar ein neues Gesicht im Amt, aber in der Presse und Öffentlichkeitsarbeit ein alter Hase. Sina Török hat Wirtschaft, Marketing und Pressearbeit studiert und bringt 15 Jahre Erfahrung aus einem weltweit tätigen Wirt- schaftsunternehmen mit. Für die Karlsfelderin ging mit dem beruf- lichen Wechsel ein kleiner Traum in Er- füllung, endlich arbeitet sie in Radl-Entfer- nung. Überzeugt haben sie aber vor allem das freundliche Miteinander und die moder- ne und innovative Arbeitsweise im Landrats- amt: „Das Klischee der verstaubten Behörde trifft überhaupt nicht zu. Als Pressespre- cherin möchte ich wichtige Themen für die Bürgerinnen und Bürger schnellstmöglich kommunizieren und zwar so, dass sie jeder versteht.“ Die manchmal sperrige Behördensprache wird sie bürgerfreundlich übersetzen bei Presseanfragen, in Pressemitteilungen sowie auf der Homepage und Facebook-Seite des Landratsamts. (08131) 74-453 sina.toeroek@lra-dah.bayern.de Innerhalb von Ortschaften ist die Straßensanierung auf- wändiger. Gehwege, Verkehrsinseln und Schächte müssen bei den einzelnen Arbeitsschritten beachtet werden.
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