Kreis.BLICK!

Grün, bunt oder grau, voller Pflanzen oder voller Steine, wild oder geometrisch angeordnet – so unterschied- lich wie die Hausbewohner sind oft schon die Vorgärten. Viele wollen diesem Bereich eine per- sönliche Note geben, denn er ist quasi das Aushängeschild des Hauses. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie dort mit wenig Aufwand viele Tiere unterstützen können. Bereits 2018 haben wir vor unserer ei- genen Haustür begonnen. Große Teile der Rasenflächen rund ums Landrats- amt ersetzten wir durch Blumenwiesen mit heimischen Pflanzen. Als Partner der bundesweiten Aktion „Deutsch- land summt“ wollen wir im Landkreis gemeinsam mit Ihnen natürlich noch viel mehr Futter und Nistplätze für un- sere unverzichtbaren Helfer schaffen. Den Bienen und uns was Gutes tun Wussten Sie, dass die Hälfte aller Bie- nenarten in Deutschland gefährdet ist durch Monokulturen und Pflanzen- schutzmittel? Indem wir den Bienen helfen, helfen wir gleichzeitig auch uns, Pflanzen und anderen Insekten. Denn blühende Pflanzen vermehren sich durch die Bestäubung der Insek- ten Dies gilt für 84 % der angebauten Obst- und Gemüsearten, zum Beispiel für Äpfel, Beeren, Nüsse und Zucchi- ni. Ohne die schwarz-gelben Summer müssten wir auf viele Lebensmittel ver- zichten und auch Vögel und Insekten, die sich von Pflanzensamen ernähren, würden keine Nahrung mehr finden. Darum ist es so wichtig, auch kleine Flächen wie zum Beispiel Vorgärten na- turnah und bienenfreundlich zu gestal- ten. Lassen Sie sich inspirieren, damit „der Landkreis Dachau summt“! Heimisches Futter Es ist ganz einfach, den Bienen zu hel- fen! Wichtig ist, dass Sie heimische Sa- men und Pflanzen verwenden, egal wie Sie gestalten. Denn nur diese bieten den heimischen Tieren Futter. Um lange Freude an den Pflanzen zu haben, be- achten Sie bei der Entscheidung auch die Licht- und Bodenverhältnisse in Ihrem Garten. Auf unserer Homepage haben wir für jeden Standort viele Pflanzvor- schläge:   www.der-landkreis- dachau.deutschland-summt.de . Wer möglichst wenig Arbeit mit seinem Vorgarten haben möch- te, könnte ihn ganz zur Wild- blumenwiese umwandeln. Ist Ihnen das zu „unordentlich“? Dann ist ein Beet mit mehrjährigen Stauden eine gute Alternative für Sie. Mittelhohe Stauden als Bodendecker zum Beispiel sparen Ihnen Zeit fürs Rasenmähen, Düngen und Unkrautjäten. Wenn Sie Pflanzen wählen, die zu verschiedenen Zeitpunkten blühen, haben Sie außer- dem das ganz Jahr eine bunte Pracht vor dem Haus. Besonders wertvoll für Bienen und zugleich wenig pflegebedürftig sind Wildrosen. Am besten sind Hecken aus verschiedenen Wildrosenarten. Alle Sorten sind robust, standfest und duften intensiv. Nisthilfen für den Nachwuchs Die meisten heimischen Wildbienenar- ten nisten im Erdboden. Um den Bienen dafür gute Bedingungen zu bieten, brau- chen Sie gar nichts extra zu tun: einfach ein Stück Erde frei lassen und dort nicht umgraben oder düngen. In diesem Be- reich können die Bienen dann ihre unter- irdischen Nisthöhlen bauen. Oberirdisch nistende Arten freuen sich über ein Wildbienenhotel in Ihrem Vorgarten. Damit die kleinen Sum- mer Dauergäste werden, sollten Sie beim Kauf oder Basteln einiges be- achten: Röhrchen aus Schilf, Bambus oder Pappe sollten mindestens 10 cm lang sein. Die Löcher im verwendeten Holz sollten glatt sein und nie in die ur- sprüngliche Wuchsrichtung des Holzes gebohrt werden. Durch Risse, die beim Trocknen entstehen, könnte sonst Was- ser eindringen und die Brut gefährden. Egal ob im Boden oder in der Luft, vor dem Nachwuchs müssen Sie sich nicht fürchten. Bei den allermeisten Arten ist der Stachel nicht kräftig genug, um un- sere Haut zu durchdringen. Sie können den „Bienenkindergarten“ also ganz in Ruhe beobachten. Wasserstellen für heiße Tage Ein bisschen Erfrischung für die Tiere sollte in keinem Naturgarten fehlen. Es reicht schon eine Bienen- und Vogelträn- ke. Bitte legen Sie in diese Steine oder Äste, damit die Insekten beim Trinken nicht versehentlich abrutschen. In einem größeren Vorgarten können Sie auch einen Mini-Teich in einem Gefäß oder einen richtigen Teich anlegen. Steine im Garten Vielleicht heißt es an Ihrem Wohn- ort bald „Schluss mit Schottergärten.“ Die neue Bayerische Bauordnung gibt Gemeinden und Städten jedenfalls die Möglichkeit, diese zu verbieten. Unse- re Kreisfachberaterin für Gartenbau und Landespflege, Beate Wild, würde sich sehr freuen, wenn sich schon vor einer neuen gesetzlichen Vorschrift viele Mitbürger von dieser Gartenge- staltung verabschieden: „Schottergär- ten filtern im Gegensatz zu bepflanzten Gärten Stickstoffdioxid nicht aus der Luft und sie treiben die Temperatur in der Umgebung in die Höhe. Außerdem kann durch den verdichteten Boden das Regenwasser nicht mehr so schnell abfließen und Tiere finden hier weder Nahrung noch Unterschlupf.“ Neben all den Nachteilen für Klima, Mensch und Tier zeigt die Praxis auch, dass Schottergärten nicht wirklich pfle- geleicht sind. Vom Wind angewehte Blätter und Ähnliches können nur mü- hevoll per Hand oder mit einem Laub- bläser entfernt werden. Auch Unkraut und Moose siedeln sich gerne zwischen den Steinen an. Daher muss der gesam- te Kies regelmäßig mit einem Hoch- druckreiniger saubergemacht werden. „Das heißt nicht, dass in einem natur- nahen, tierfreundlichen Garten Steine nichts zu suchen haben. Ganz im Ge- genteil, auch mit Steinen lässt sich eine kühle und ruhige Oase mit guter Luft schaffen“, erklärt Beate Wild. Eine sinn- volle Möglichkeit ist zum Beispiel ein kleiner Steinhaufen oder eine Trocken- mauer. Dazu werden Natursteine ohne Mörtel aufeinandergestapelt. In den Ritzen finden Insekten und Eidechsen ein kühles Zuhause an heißen Tagen. Wenn Sie gerne kochen, ist vielleicht eine Kräuterspirale das Richtige für Sie. Salbei, Thymian und andere Kräuter- sorten sind auch bei fliegenden Fein- schmeckern heiß begehrt. Nachts Licht aus im Garten Machen Sie in Ihrem Schlafzimmer nachts das Licht aus? Dann gönnen Sie doch den Insekten auch ein bisschen Dunkelheit. Statt nächtlicher Dauerbe- leuchtung können Sie einen Bewegungs- melder verwenden. Das danken Ihnen vielleicht auch die Nachbarn… Noch mehr Tipps zum naturna- hen Gärtnern finden Sie in den 4 Kreis.BLICK! -Ausgaben aus 2020 unter   www.kreisblick.de . Im Vorgarten Melitta Fischer (08131) 74-1939 summt@lra-dah.bayern.de Kontakt „Der Land- kreis Dachau summt“ Beate Wild & Siegfried Lex (08131) 74-1851 oder -237 naturschutzbehoerde@ lra-dah.bayern.de Kontakt Kreisfachberatung für Gartenbau und Landespflege 14 Bunt statt grau Vorgarten-Fotowettbewerb DATENSCHUTZ Mit der Teilnahme am Fotowettbewerb wird die Zustimmung gegeben, dass im Falle eines Gewinns (Plätze 1 bis 10) der Vorname, Familienname und Wohnort veröffentlicht werden. Weitere Infos unter www.landratsamt- dachau.de/dsgvo/fotowettbewerb URHEBERRECHTE FOTOS Jeder Teilnehmer versichert, dass � er über alle Rechte am eingereichten Foto verfügt, � er die uneingeschränkten Verwertungsrechte aller Bildteile hat, � das Foto frei von Rechten Dritter ist. Jeder Teilnehmer gewährt dem Landkreis Dachau � die räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkten Nutzungsrechte ein- schließlich dem Recht zur Bearbeitung und zur Vervielfältigung an den einge- sandten Bildern für den Wettbewerb, � die Berichterstattung darüber (unab- hängig davon in welchen Medien, also u. a. Print und Online, Social Media), � die Öffentlichkeitsarbeit des und für den Fotowettbewerb(s), Ausstellungsplakate, Einladungen, Ausstellungen, E-Cards sowie ggf. Kataloge und Bücher. Die eingereichten Fotos können vom Landkreis Dachau unentgeltlich und un- eingeschränkt genutzt werden. Ein An- spruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Ihr Vorgarten ist schon voller Leben? Dann neh- men Sie doch an unserem Fotowettbewerb teil und zeigen, wie Tier- und Klimaschutz vor der eigenen Haustüre anfängt! Gemeinsam können wir so dem Trend zu Schottergärten eine um- weltfreundliche Alternative entgegensetzen. Was wird bewertet? Um am Wettbewerb teilnehmen zu dürfen, muss Ihr Vorgarten im Landkreis Dachau lie- gen und darf nur zu maximal 30 % betoniert oder mit Steinen bedeckt sein. Die Fläche sollte abwechslungsreich, möglichst mit heimischen Pflanzen gestaltet sein und mindestens zwei der nachfolgenden Lebensräume enthalten: � Standortgerechte Bäume oder Sträucher � Kräuterreiche Blumenwiese oder Wildstauden � Begrünung von mindestens der Hälfte einer Hausseite � Vogeltränke/Teich mit flacher Uferzone � Trockenmauer aus losen Steinen � Müllhäuschen-Begrünung Für Tierbehausungen aus natürlichen Materia- lien (z.B. Nistkasten für Vögel oder Fledermäu- se, Insektenhotel) werden Zusatzpunkte verge- ben. Teilnehmer, die ihren geschotterten Garten schon in einen grünen Vorgarten umgewandelt haben, bekommen ebenfalls Zusatzpunkte. Welche Preise gibt es zu gewinnen? Klimaschutz lohnt sich! Nicht nur für die Tiere, sondern auch für Sie: 1. Preis: 300 € 2. Preis: 200 € 3. Preis: 100 € Alle Preisgelder werden als Einkaufsgutscheine für eine Gärtnerei, Baumschule oder einen Gar- tenfachmarkt im Landkreis Dachau vergeben. Die Gewinner werden von einer fachkundigen Jury ausgewählt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wie nehme ich teil? Die ausführlichen Bewertungskriterien, das An- meldeformular und weitere Infos zum Wettbe- werb finden Sie auf unserer Homepage: www.der-landkreis-dachau.deutschland- summt.de/vorgarten.html . Wenn Sie mitmachen möchten, füllen Sie unser Online-Formular aus und laden 2 bis 6 aussage- kräftige Fotos (je 3 − 5 MB) hoch. Eines davon sollte den ganzen Vorgarten zeigen, die anderen Fotos die verschiedenen Lebensräume im De- tail. Bitte achten Sie darauf, dass keine Personen zu sehen sind. Falls Sie Ihren Vorgarten schon umgestaltet haben, schicken Sie uns zusätzlich 1 bis 3 Vorher-Fotos als Beleg. Sollten Sie keinen Internetzugang haben, so rufen Sie wegen Ihrer Teilnahme gerne an:  (08131) 74-1851, -237 oder -1939. Der Einsendeschluss ist am 29.08.2021. 1. – 10. Preis: Schild „Insektenparadies“

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