Kreis.BLICK!
15. Welche Impfreak- tionen sind möglich? Wie nach jeder Impfung, können auch nach der Co- vid-19-Impfung spürbare Impfreaktionen (Fieber, Ab- geschlagenheit, leichte Glie- derschmerzen) auftreten. 99,9 % davon zeigen sich innerhalb der ersten Woche, dann ist der Impfstoff ab- gebaut. Wenn Sie bei sich ungewöhnliche oder länger andauernde Impfreaktio- nen oder Nebenwirkungen (Ausschlag, Thrombosen) beobachten, informieren Sie bitte das Impfzentrum oder Ihren Hausarzt darüber. Die allermeisten Geimpften haben höchstens Schmer- zen an der Einstichstelle, ganz unabhängig vom Impf- stoff. Bei den Mitteln von BioNTech/Pfizer und Mo- derna folgen Abgeschlagen- heit und Kopfschmerzen. Diese Impfreaktionen sind am häufigsten bei jungen Menschen nach der zweiten Impfung zu beobachten. Abgeschlagenheit, Kopf- schmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl treten zu- meist nach der ersten Dosis von AstraZeneca und Janssen auf. Im Gegensatz zu den Nebenwirkungen sieht unser Versor- gungsarzt Dr. Günzel die bekannten Impfreaktionen posi- tiv: „Sie sind ein Zeichen, dass die Impfung wirkt. Die Ab- wehrkräfte gehen gegen den Eindringling vor und werden ihn auch beim nächsten Kontakt erkennen. Freilich sind ein paar Tage, an denen wir uns nicht gut fühlen, anstren- gend. Sie ersparen uns aber die Krankheit oder zumindest einen lebensbedrohlichen Verlauf oder sogar den Tod.“ Zeitpunkt ein echtes Coro- navirus in den Körper ein, „erinnert“ sich das Immun- system an den früheren Kontakt und zerstört das Virus, bevor es sich ver- mehren kann. Die Impf- stoffe unterscheiden sich in der Art, womit der Bauplan in unseren Körper kommt: Die Impfstoffe von BioN- Tech/Pfizer und Moderna nutzen dafür eine messen- ger-RNA (mRNA) . Dieser Bote ist ein Datenstrang, der in den Körperzellen das Oberflächeneiweiß produ- ziert. Dadurch wird die Erb- substanz, insbesondere Ei- zellen und Spermien, nicht verändert, denn die verwen- dete mRNA wird von En- zymen im Körper in 3 bis 4 Tagen wieder abgebaut. Die Impfstoffe von Astra- Zeneca und Janssen sind vektorbasiert . Das bedeu- tet, ein harmloser, nicht ver- mehrungsfähiger Virus wird als Träger benutzt. Auf ihm befindet sich der „Bauplan“ für einen Teil des Coronavirus. Im Körper wird damit das Oberflächeneiweiß des Coronavirus produziert und so eine Immunreaktion ausgelöst. Die Methode ist eine schon länger verwendete Möglichkeit, Impfstoffe herzustellen. Nach aktuellem Stand sind die mRNA-basierten Impfstoffe etwas besser geeignet, Infektionen zu verhindern. So schüt- zen BioNTech/Pfizer und Moderna zu 95 % davor, AstraZe- neca zu 70 % und Janssen zu 67 %. Damit schützen alle zum Teil sogar deutlich besser als seit langem eingesetzte Impf- stoffe für andere Krankheiten. So bietet die Grippeimpfung zu circa 70 % Schutz vor einer Infektion, die vollständige Keuchhustenimpfung zu 60 %, aber auch das ist absolut aus- reichend. Weiterer Vorteil der Impfung: Selbst wenn man erkrankt, werden nur leichte Symptome auftreten. Nach vollständiger Impfung wurden bislang gar keine lebensbe- drohlichen Verläufe mehr beobachtet. 7. Warum konnten die Impfstoffe so schnell entwickelt werden? Es ist schon eine enorme Forscherleistung, dass ein Jahr nach Beginn der Pandemie vier Impfstoffe in der Europäi- schen Union zugelassen sind. Dabei wurden auch alle Sicher- heitsvorgaben eingehalten: Alle drei Phasen der klinischen Studien wurden durchgeführt, die für eine Zulassung nö- tig sind. Die Europäische Arzneimittel-Agentur prüfte die Studiendaten nach den gleichen strengen Kriterien wie bei jedem anderen Medikament. Der Impfstoff kann so schnell eingesetzt werden, weil zum Beispiel die Hersteller auf eige- nes Risiko mit der Produktion begonnen haben, während die Zulassungsprüfungen noch nicht abgeschlossen waren. 8. Womit werde ich geimpft? Sie haben nicht die Wahl, welchen Impfstoff Sie erhalten, da seit Anfang März alle zugelassenen Mittel für jedes Alter über 18 einsetzbar sind. Welches Serum Ihnen geimpft wird, hängt deshalb ausschließlich von der Verfügbarkeit ab. 9. Wo werde ich geimpft? Je nach Postleitzahl werden Sie entweder dem Impfzentrum in Dachau oder dem Impfzentrum in Karlsfeld (Adressen siehe Infokästen) zugeordnet. Diese Zuordnung ist fest, eine Impfung ist nur an dem örtlich zuständigen Impfzen- trum möglich. Ergänzend zu den Impfzentren kommen mobile Impfteams zum Einsatz, insbesondere wenn an einem Ort viele Men- schen gleichzeitig geimpft werden können, beispielsweise in Pflegeeinrichtungen. Bestimmten Berufsgruppen wie Leh- rern und Erziehern oder medizinischem Personal werden außerdem Gruppentermine in verschiedenen Arztpraxen angeboten. Wann Hausärzte die Covid-Schutzimpfung re- gulär und dauerhaft impfen können wie andere Impfungen, lässt sich zum Redaktionsschluss nicht vorhersagen. Ziel ist aber, dies so schnell wie möglich zu starten. 10. Wie komme ich zum Impfzentrum? Für die Anfahrt ist grundsätzlich jeder selbst verantwortlich. Wenn Sie aber nicht selbst mit dem Bus oder Auto zum zustän- digen Impfzentrum fahren können und auch niemanden ha- ben, der Sie unterstützen kann, dann lassen Sie sich das vor dem ersten Impftermin von IhremHausarzt bescheinigen (§ 60 SGB V). Die Kosten für die Taxifahrten zum zuständigen Impfzent- rum werden Ihnen dann von der Krankenkasse ersetzt. 11. Was ist mit bettlägerigen Menschen? Hausbesuche von Menschen, die ihr Zuhause nicht mehr verlassen können, sind seit Mitte März möglich. Sollten Sie dies für sich oder einen Verwandten wünschen, so wenden Sie sich nach der Registrierung an den Hausarzt. 12. Muss ich vor dem Termin etwas beachten? Bitte kommen Sie nur zur Impfung, wenn Sie sich an dem Tag auch gesund fühlen. Sie können Ihren Termin auch kurzfristig absagen und erhalten zeitnah einen neuen. Die Termine in den Impfzentren sind so gelegt, dass grö- ßere Menschenansammlungen vermieden werden. Es ist völlig ausreichend, wenn Sie pünktlich da sind. Eine kleine Verspätung ist auch kein Problem, da an jedem Tag nur so viele Menschen zum Impfen eingeladen werden, wie Impf- stoff verfügbar ist. 13. Was muss ich zur Impfung mitbringen? Zur Impfung müssen Sie Ihren Personalausweis mitbringen und Ihren Impfpass, wenn Sie einen besitzen. Für jede zu- sätzliche Angabe, die Sie bei der Registrierung ausgewählt haben (bestimmte Krankheiten oder Berufsgruppe), neh- men Sie unbedingt Belege (z.B. Attest, Arbeitgeberbeschei- nigung) mit. Ohne diese können Sie leider nicht geimpft werden. Denken Sie auch, sofern benötigt, an Ihre Lese- brille und Ihr Hörgerät. 14. Wie läuft die Impfung ab? Zum Termin können Sie sich von einer Person begleiten las- sen, wenn Sie Hilfe brauchen. Planen Sie für die Impfung insgesamt etwa eine Stunde ein: z Zu Beginn gleicht das Verwaltungspersonal Ihre Daten mit dem Ausweis und den weiteren Belegen ab. z Dann haben Sie Zeit, sich schriftliche Informationen zur Impfung sorgfältig durchzulesen. z Mit einem Arzt können Sie anschließend Ihre Vorer- krankungen besprechen und Fragen zur Impfung stellen. z Wenn Sie das Aufklärungsmerkblatt und den Einwilli- gungsbogen unterschrieben haben, werden Sie von ge- schultem Fachpersonal geimpft. Die Impfung wird in Ihren Impfpass eingetragen, zusätzlich erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung. � In einem separaten Wartebereich werden Sie zur Sicher- heit noch kurz medizinisch beobachtet. Und dann kön- nen Sie auch schon die Heimfahrt antreten. Bei den Mitteln von BioNTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca haben Sie den vollen Impfschutz erst nach der zweiten Impfung. Darum vergessen Sie hier bitte den Folgetermin nicht. 6 7 Kreis. BLICK ! — März 2021 Viele Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger aus Politik, Schule, Kultur, Wirtschaft, Sport und zahlreichen anderen Bereichen unterstützen unsere Impfkampagne. Sie sprechen sich für eine Impfung aus, wenn sie an der Reihe sind, damit unsere Heimat wieder so wird wie früher. Weitere aktuelle Informationen zur Corona-Impfung finden Sie unter www.landratsamt-dachau.de/impfen Impfzentrum in Karlsfeld Adresse: Hochstraße 71, 85757 Karlsfeld auf dem östlichen Parkplatz des Karlsfelder Sees Parken: Direkt vor dem Impfzentrum Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Buslinien 160 und 701 (beide auch ab S-Bahnhof Karlsfeld), Haltestelle Ostenstraße Homepage: www.impfzentrum-karlsfeld.de Komplett überdacht und ohne jegliche Treppen ist nun das Karlsfelder Impfzentrum der Johanniter Unfallhilfe Regionalverband Oberbayern. Impfzentrum in Dachau Adresse: Rotkreuzplatz 3-4, 85221 Dachau in der Kreisgeschäftsstelle des BRK Dachau Parken: Auf dem Wiesböckanwesen, der Ludwig-Thoma-Wiese und am unteren Karlsberg. Direkt vor dem Gebäude sind keine Parkplätze, es ist aber erlaubt, kurz anzuhalten, um jemanden ein- oder aus- steigen zu lassen. Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Dachauer Stadtbuslinie 719, Haltestelle Festwiese, von dort circa 5 Minuten zu Fuß Homepage : www.impfzentrum-dachau.de Das Dachauer Impfzentrum wird vom Kreisverband Dachau des Bayerischen Roten Kreuzes betrieben. Es ist in dessen Geschäftsstelle unterge- bracht und kann mit Rollstuhl und Ähnlichem ohne fremde Hilfe genutzt werden. Stand der Informationen: 15. März 2021
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