Kreis.BLICK!

An Weihnachten Nachhaltigkeit 11 Kreis. BLICK ! — Dezember 2020 10 Große Unterschiede bei Christbäumen Der Weihnachtsbaum als Symbol des Lebens ist in so gut wie jedem Wohnzimmer zu finden. Fast 30 Millionen Bäume wurden 2019 in Deutschland verkauft. Circa 3 Mil- lionen haben aber eine richtig weite Reise hinter sich. Sie stammen zum Beispiel aus Dänemark. Egal ob aus dem Ausland oder aus Deutschland, Fakt ist, dass die meisten Bäume in eigenen Monokulturen wachsen. Auf diesen wird viel Chemie gegen Schäd- linge oder Unkraut oder als Dünge- mittel für einen fülligen Baum und grünglänzende lange Nadeln verwen- det. Das schadet vor Ort der Umwelt. Laut dem Umweltbundesamt kann auch die Gesundheit belastet werden, wenn der mit Chemikalien behandelte Weihnachtsbaum mitten im Wohn- zimmer steht. Deshalb ist es vor dem Kauf wichtig zu wissen, was für einen Christbaum wir uns da ins Haus holen und welche Alternativen es gibt. Wer einen ökologischen Weihnachts- baum sucht, wird auf allerlei Siegel und Labels stoßen. Diese Kennzeichnungen unterscheiden sich nach dem Einsatz von chemischen Mitteln. Auch die Art der Baumkultur, nachhaltig oder nicht, und die Herkunft werden bei manchen berücksichtigt. Wir brin- gen Licht in diesen Kennzeichnungs- dschungel und haben Ihnen die wich- tigsten im Infokasten zusammengestellt. In unserem Landkreis gibt es mehrere Anbieter von hier gewachsenen Bäu- men. Bei einigen können Sie Ihren Baum sogar direkt im Wald oder auf der Plantage aussuchen, und wenn Sie wollen, auch selbst schlagen. Das ist auch für Kinder ein spannendes Aben- teuer. So ist Ihr Baum auf alle Fälle extra frisch und sieht lange schön aus. Entscheiden Sie sich für einen Baum di- Wem es leid tut, dass der Christbaum nach kurzer Zeit im Abfall landet, kann ein Bäumchen im Topf kaufen. Dabei gibt es aber einiges zu beachten, damit es überlebt. Während der Zeit im warmen Zimmer braucht das Bäum- chen sehr viel Wasser. Nach Weih- nachten sollten Sie es nicht direkt nach draußen setzten, der Temperaturunter- schied wäre zu groß. Ein geschützter Platz auf Terrasse oder Balkon ist als Zwischenquartier gut geeignet. Sobald der Boden nicht mehr ge- froren ist, können Sie das Bäum- chen in die Erde pflanzen. Ein bisschen Reisig oder Blätter über dem Wurzelballen bietet Schutz vor kalten Temperaturen. Ganz natürlich Geschenke verpacken Was darf unter einem Christbaum auf keinen Fall fehlen? Natürlich Ge- schenke! Dazu haben wir Ihnen in der September-Ausgabe des Kreis.BLICK! ja schon viele Tipps gegeben, darum geht es hier nur noch ums Verpacken. Es gibt so viele verschiedene Möglich- keiten, Geschenke schön und umwelt- freundlich zu verpacken. Ganz ohne Metallfolie und Glitzerband und ohne Müllberge mit schädlichen Inhalts- stoffen nach dem Auspacken. Wer gerne ganz klassisch Geschenkpapier verwenden möchte, sollte Recycling- papier auswählen. Sie erkennen es zum Beispiel an den Siegeln „FSC“ und „Blauer Engel“. Eine gute Alternative ist Packpapier. Für Farbe können Sie mit Stoffbändern und Naturmateriali- en sorgen. Oder werden Sie mit schad- stofffreien Fingerfarben zum Künstler. Damit lassen sich tolle Weihnachts- muster aufdrucken. Entweder mit einem selbstgemachten Stempel aus einer Kartoffel, einem alten Schwamm oder Sie nehmen gleich die Finger und die Hand. Alte Zeitungen, Zeitschrif- ten oder Kalenderblätter haben die Meisten von uns eh im Haus. Auch damit lässt sich individuell einpacken. Siegel und Herkunftszeichen bei Christbäumen Die nachfolgenden Labels sind nach der Strenge ihrer Auflagen von 1.-3. aufsteigend gelistet: 1. Der Bayerische Christbaum Der große Pluspunkt dieses Herkunftszeichens ist die Regionalität der Bäume. Sie kommen alle ausnahmslos aus Bayern. Das bedeutete kürzere Transportwege und damit ein gerin- gerer CO 2 -Ausstoß. Zusätzlich dazu dürfen die Bäume erst nach dem 15.11. eines Jahres geschlagen werden und die letzten drei Jahre ihres Lebens nicht mehr über Kopf mit Herbi- ziden behandelt werden. Neben dem Klima schont das Label so auch die Umwelt. 2. Das FSC-Siegel Bei diesem Siegel steht vor allem die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft im Vorder- grund. „FSC“ steht nämlich für „Forest Stewardship Council“. Das heißt so viel wie „Organisation zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft“. Zum Wohl des Waldes werden keine großen Flächen des intakten Waldes zu Baumkulturen umgewandelt. Ein weiteres wichtiges Kriterium dieses Labels ist der Verzicht auf mineralische Dünge- mittel oder Pestizide. 3. Die Bio-Siegel Die nachfolgenden Bio-Siegel haben definitiv die strengsten Auflagen, allen voran das Label von „Demeter“. Auch dazu gehören: Bioland, Biokreis, Naturland und das Bio-Sie- gel der EU. Es werden hier für mindestens drei Jahre weder Mineraldünger noch Pestizide eingesetzt. Des Weiteren gibt es kaum Eingriffe in natürliche Entwicklungsabläufe des Waldes. Dieser Punkt unterscheidet die Bio-Labels maßgeblich von den oben genannten, denn hier werden die Christbäume selbst zu einer Art Wald. (pd) Online-Verschenkmarkt Sie haben etwas geschenkt bekommen, mit dem Sie so gar nichts anfangen können? Dann machen Sie doch je- mand anders eine Freude damit. Beim Online-Verschenkmarkt des Landkrei- ses kann das ganze Jahr über anonym getauscht und verschenkt werden. Und das ganz ohne Gebühren unter rekt aus der Region, tun Sie schon mal was Gutes für die Umwelt, da so viel CO 2 für den Transport gespart wird. Hübsch geschmückt steht der Baum dann im Haus. Anfang oder Mitte Januar ist aber schon Schluss mit der Pracht, der Christbaum wird entsorgt. Ist ein Plastikbaum vielleicht doch um- weltfreundlicher? Dieser kann zwar viele Jahre wiederverwendet werden, aber irgendwann verblasst er, ist stau- big und wandert in den Abfall. Studien ergaben, dass ein Plastikbaum 17 bis 20 Jahre genutzt werden müsste, bis er eine positive Ökobilanz hat. Weitere Vor- teile eines echten Weihnachtsbaumes: Während der 8 bis 10 Jahre, in denen er wächst, speichert er schon viel CO 2 und er ist biologisch abbaubar. Haben Sie schon mal daran ge- dacht, dass auch die Verpackung ein Geschenk sein könnte? Von Kindern bemalte Baumwoll- tragetaschen sind kleine Kunst- werke, die später als individuelle Einkaufstasche weiter Freude be- reiten. Auch Schals, Shirts, So- cken, Stoffservietten, Geschirrtü- cher und Handtücher eigenen sich hervorragend. Mit einem Stoffband, das oft wiederverwendet werden kann, kann die Umverpackung zusammen- gehalten werden. Eine Kuscheldecke ist perfekt, um große Geschenke vor neugierigen Augen zu verdecken. Und der Beschenke ist damit auch für kal- te Wintertage gut gerüstet. Diese und weitere tolle Ideen haben uns die Teil- nehmer unseres Wettbewerbs „Ge- schenke umweltfreundlich einpacken“ geschickt. Herzlichen Dank dafür! Die zwei nachhaltigsten Vorschläge stellen wir Ihnen hier vor. Auch wenn Sie darauf achten, Ihre Geschenke umweltfreundlich zu ver- packen, vielleicht bekommen Sie aber selber etwas geschenkt, das nicht der- art eingepackt ist. Dann ist die richti- ge Mülltrennung bei der Verpackung wichtig. Lässt sich das Geschenkpapier leicht reißen und ist nur eine Schicht an der Kante sichtbar, handelt es sich sehr wahrscheinlich um reines Papier, es kann in der Papiertonne entsorgt werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dann werfen Sie es besser in die Restmülltonne. Dorthin gehört auch metallisch glänzendes oder beschichte- tes Verpackungsmaterial. Unsere Abfall-Beraterin, Barbara Mühl- bauer-Talbi, hat noch einen anderen Tipp für Sie: „Machen Sie es doch, wie unsere Großmütter. Ist ein Geschenk an Sie in besonders schönes Papier einge- packt, dann öffnen Sie es ganz vorsich- tig und verwenden Papier, Schleifen und Bänder einfach später wieder!“ Ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum, auf- wändig verpackte Geschenke und ein besonderes Festmahl für die Liebsten – viele von uns wenden besonders viel Mühe und Liebe rund um Weihnachten auf. Mit unseren Tipps können Sie bei all dem auch et- was Gutes für die Umwelt tun. So werden diese Feiertage zum Fest der Liebe in vielerlei Hinsicht. www.verschenkmarkt-dachau.de Ich hebe stabi- le Verpackungen, die im Haushalt anfallen, immer auf um daraus Geschenkverpackungen zu machen. Metalldosen mit Deckel, zum Beispiel von Pralinen, lassen sich gut mit buntem Papier oder Servietten bekleben. Ge- schirrspültabs-Boxen streiche ich vor dem Be- kleben weiß an. Als Geschenkband verwende ich gerne defekte Strumpfhosen. Dazu die Beine in ca. 5 cm breite Ringe zer- schneiden und fertig ist die elastische Verpackungsschnur. Sybille Lichti Mit einem alten Stück Stoff, einem Hals- oder Geschirrtuch lassen sich Geschenke wie Bücher sehr gut einpacken: Den Stoff so vor sich ausbreiten, dass eine Spitze von einem weg zeigt, dann das Geschenk in die Mitte des Stoffes legen. Nun die untere Spitze des Tuchs nach oben le- gen und unter das Geschenk stecken. Als nächstes die obere Spitze nach unten legen und unter das Geschenk einschlagen, so dass oben eine gerade Kante entsteht. Als letztes die Stoffzipfel links und rechts so straff miteinander verknoten, dass das Stofftuch eng um das Geschenk liegt. Wer mag kann noch Naturmaterialien wie Tannenzweige oder getrocknete Orangenscheiben in den Knoten stecken. Martina Geiser

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