Kreis.BLICK!

9 Kreis. BLICK ! — September 2020 8 Beim Schenken Einen Zimmer- brunnen von Tante Inge, eine LED-Lampe für die Badewanne vom Bruder, Plastik- geschirr von einem Freund, vier Duschgels von den Freundinnen, ein neues Handy von den Eltern, das alles natürlich liebevoll aus- gesucht und aufwändig verpackt – kennen Sie solche Geschen- keberge von Geburtstagen oder Weihnachten? Wenn Sie sich dann eigentlich etwas anderes gewünscht haben, ist es dop- pelt schade, denn so manches Ge- schenk ist gar nicht nachhaltig. Wir geben Ihnen darum heute ein paar Anregungen, wie Sie den Beschenk- ten überraschen, erfreuen und auch noch etwas Gutes für die Umwelt, Klima und Gesellschaft tun. Brauchbares statt Krusch Mit einem Geschenk zeigen wir jemandem, dass wir ihn mögen und er uns wichtig ist. Je persönlicher und individu- eller das Geschenk ist, umso mehr trifft das zu. Gute Ideen kommen aber leider nicht immer spontan, darum ist es hilfreich, frühzeitig anzufangen, sich Gedan- ken zu machen. Krusch verstaubt nur oder landet sogar im Müll. Darum sollte die erste Überlegung sein, was macht die Person gerne oder oft und was könnte sie dazu brauchen. Koch- begeisterte zum Beispiel freuen sich vielleicht über ein Gemüsekisten-Abo, Nachhaltigkeit Zahlreiche Produkte, gerade auch im Lebensmittelbereich, werden bei uns sogar vor Ort hergestellt. Eine Über- sicht zu regional erzeugten Lebens- mitteln wird gerade von verschiedenen Kooperationspartnern des Runden Ti- sches „Artenvielfalt, Bauern, Gesell- schaft – Miteinander“ erstellt. Sobald diese fertig ist, werden wir Sie natür- lich darüber informieren. Auch qualitativ gute, gebrauchte Ge- schenke können Freude machen. Schauen Sie doch mal in den Ge- brauchtwarenkaufhäusern und -läden gemeinnütziger Organisationen vorbei. Beispielsweise die „Hal- le“, der Gebrauchtwarenmarkt der Caritas in Dachau hat jedes Jahr auch einen extra Weih- nachtsverkauf mit gebrauch- tem Christbaumschmuck und Weihnachtsdeko. Die Aussagen zum CO 2 - Vergleich „Onlineshopping vs. lokal Einkaufen“ sind zum Teil unterschiedlich, beziehungsweise be- rücksichtigen nicht alle Faktoren. Ge- wiss ist aber: Bei Einkäufen vor Ort haben Sie Ihre Geschenke pünktlich und zusätzliche Verpackungen und CO 2 für den Versand fallen weg. Wenn Sie bei einem Einkauf gleich mehrere Erledigungen verbinden, spa- ren Sie CO 2 -Emissionen für weitere Bus- oder Autofahrten. Oder Sie neh- men dafür das Fahrrad. Lange eine nachhaltige Freude machen Damit Beschenkte lange eine Freude daran haben, sind generell langlebige Produkte als Geschenk zu empfehlen. Bei elektrischen Geräten sollten Sie aber besonders darauf achten, da für ihre Produktion viel CO 2 aufgewendet werden muss. Auch Reparierbarkeit und Energieeffizienz sollten ein Ent- scheidungskriterium beim Kauf sein. Wenn Sie die Wahl haben, bevorzugen Sie solar- und netzbetriebene Geräte, da Batterien und Akkus umweltschäd- lich sind wegen ihrer energieaufwän- digen Produktion und oft falschen Entsorgung im Restmüll. Wenn Sie ein nachhaltiges Geschenk kaufen wollen, dann sind zwei Aspek- te noch besonders wichtig: die Produk- tionsweisen und -bedingungen. Leider sind Giftstoffe in Produkten nach wie vor ein Thema. Sind es im Plastikspiel- zeug vor allem die Weichmacher, kann Kleidung zum Beispiel Azo-Farbstoffe und Formaldehyd enthalten und da- mit ungesund sein. Für die Produk- tion eines Billig-T-Shirts werden circa 2000 Liter Wasser verbraucht und die Näherin erhält ein paar Cent als Lohn dafür. Wenn Sie das nicht unterstüt- zen wollen, kaufen Sie fair gehandelte Kleidung. Sie ist zwar teurer, jedoch leistet sie einen wichtigen Beitrag für Mensch und Umwelt. All dies selbst zu recherchieren ist sehr aufwändig. Eine gute Orientierung bie- ten hier die Produkttests der Stiftung Warentest und der Ökotest AG sowie das Umweltzeichen der Bundesregie- rung „Blauer Engel“. Gesunde Klei- dung ist zum Beispiel am Siegel „Stan- dard 100 by Oeko-Tex“ zu erkennen. Selbstgemachtes Muss es denn immer etwas Gekauftes sein? Eine Alternative dazu ist das Sel- bermachen – neuerdings in Mode unter dem Kürzel DIY (do it yourself). Für jedes Interesse und jedes Talent gibt es viele Möglichkeiten: von selbstgemach- ten Lebensmitteln und Kosmetik über Dekoration und Schmuck bis hin zu et- was Gestricktem oder Genähtem. Oder wie wäre es mal mit einem selbst- gebauten Möbelstück? Auch mit Löten und Schnitzen lassen sich besondere Geschenke herstellen, manchmal muss man sich nur trauen. Die Teilnehmer unseres Facebook-Wettbewerbs „Ge- schenke selber machen“ hatten auch tolle Ideen. Wir bedanken uns ganz herzlich für die zahl- reichen Einsendungen. Die zwei Gewinner stellen wir Ihnen heute vor, natürlich mit der Anleitung für das selbstgemachte Geschenk. Zeit als Geschenk Das vielleicht wertvollste Geschenk ist manchmal die Zeit, zum Beispiel für ein schönes gemeinsames Erlebnis wie einen Ausflug oder Urlaub, den sich jemand schon lange gewünscht hat. Oder wie wäre es mit einem Gutschein für etwas, das Ihnen beiden Spaß macht, beispiels- weise für einen Theaterbesuch, einen gemeinsamen Kochabend oder einen Angeltag? Zeit können Sie aber auch ver- schenken, um zu helfen. Beispielsweise indem Sie der Freundin, die gerade ein Baby bekommen hat, mehrmals etwas Leckeres kochen. Oft braucht es auch eine helfende Hand beim Heimwerken, mit dem PC oder im Garten. Ein Gut- schein dafür ist schnell gebastelt und Sie kommen bei den Zeitgeschenken ganz ohne Plastik und Schnickschnack aus. Viele unserer Anregungen können Sie auch für Weihnachtsgeschenke umset- zen. Haben Sie Ideen, wie diese umwelt- freundlich verpackt werden können? Dann schicken Sie uns Ihren Vorschlag an kreisblick@lra-dah.bayern.de . Viel- leicht wird Ihre Einsendung ja zusam- men mit weiteren nachhaltigen Tipps rund ums Fest in der Dezember-Ausga- be des Kreis.BLICK! abgedruckt. besondere Gewürze und Zutaten oder ein hochwertiges Messer. Bahnfah- rern können Sie mit einer Bahncard, der neuen CD des Lieblingssängers oder einem Rätselbuch eine Freude machen. Manchmal hat man Glück und erfährt im Gespräch nebenbei, was jemand gerne hätte. Wenn Sie sich das merken oder gleich eine Notiz machen, haben Sie für den nächsten Anlass schon vorgesorgt. Weniger ist mehr Anstatt dass jeder etwas eigenes Klei- neres schenkt, können Sie sich mit Freunden oder Familienangehörigen zusammentun und einen besonderen Wunsch erfüllen. Vielleicht hat sich im Homeoffice gezeigt, dass der Küchen- stuhl auf die Dauer doch nicht so be- quem ist. Dann wäre ein Schreibtisch- stuhl ein nützliches Geschenk. Gerade bei Kindern ist das Zusammenlegen sehr sinnvoll, da die Kinderzimmer oft überquellen vor Spielsachen. Dann doch besser von den Großeltern und den anderen Verwandten zum Beispiel ein hochwertiges Puppenhaus oder Eisenbahnset aus Holz schenken las- sen als noch mehr Plastikpuppen, Autos und sonstigen Kleinig- keiten. Ein gemeinsames Ge- schenk trägt in der Regel auch dazu bei, Müll zu vermeiden. Es fällt maximal eine Umver- packung wie eine Kartonage an und es wird nur eine Sache eingepackt. Daheim einkaufen Soll das Geschenk etwas Mate- rielles sein, dann kaufen Sie es doch vor Ort. Durch den Corona-Lock- down haben unsere Geschäfte große Einbußen gehabt. Unterstützen Sie sie jetzt und verzichten Sie auf On- line-Bestellungen! Das hat für Sie den Vorteil, dass Sie zumeist auch kompe- tent beraten werden und so Fehlkäufe vermeiden. Bei einer alten Strumpfhose, gerne mit Loch, schneide ich sowohl die Fußenden als auch das Höschen ab. Dadurch entstehen zwei gleich lange Stoffschläuche. Diese werden in der Mitte zusammengebunden. Mit Knoten oder Flechten entstehen dann schöne Muster, einfach auspro- bieren. Als letzten Schritt werden alle vier Enden zusammengenäht. Ich probiere vorher immer aus, ob sie noch gekürzt werden müssen. Je nach Stoff der Strumpfhose kann das Haarband für den Sport, zum Abschminken, an einem Bad- Hair-Day, zum Aufpeppen des Outfits oder als wärmendes Stirnband ge- tragen werden. Lucia Kirchner Für die Badebomben mische ich 250 g Natron mit 125 g Zitronensäure und 60 g Speisestärke. Dann 60 g Kokosöl schmelzen lassen und vorsichtig darunterheben. Wer es mag, kann noch ein ätherisches Öl dazugeben, dann riechen die Badebomben besonders gut. Anschließend aus derMasse Kugeln formen und einige Tage trocknen lassen. Mit Plätzchenausstecher lassen sich auch schöne sprudelnde Sterne, Herzen und mehr formen. Hierzu dieMasse in den Formen festdrücken und über Nacht im Kühlschrank oder einige Tage an der Luft fest werden lassen. Christina Schroll, Landratsamt- Mitarbeiterin im Hochbau und Gebäudemanagement