Kreis.BLICK!

6 7 Kreis. BLICK ! — September 2020 Ob Urlaub, mehrere zeitgleiche Termine oder Krankheit – auch Landrat Löwl kann sich nicht immer selbst um alle An- gelegenheiten kümmern und überall sein. Wie die meisten Berufstätigen hat er darum Vertreter. Die Landkreisordnung sowie die Geschäftsordnung des Kreistags regeln, wer wann und bei welchen Themen aktiv werden darf. Bei der konsti- tuierenden Sitzung des Kreistags wurde Helmut Zech (CSU) zum ersten Stellvertreter gewählt. Er darf den Landrat bei allen Aufgaben vertreten, also sowohl bei Staatsaufgaben wie dem Katastrophenschutz als auch bei Kreisaufgaben wie den weiterführenden Schulen. Auch kann er dienstliche Termine im Amt, repräsentative Aufgaben oder den Vorsitz im Kreis- tag sowie in Ausschüssen übernehmen. Damit Helmut Zech auch kurzfristig einspringen kann, informiert ihn Landrat Löwl regel- mäßig über aktuelle Entwicklun- gen. So übernahm Helmut Zech beispielsweise den Vorsitz in einer Sitzung der Koordinierungsgruppe Pandemie. Auch für den Fall, dass der gewähl- te Stellvertreter verhindert ist, ist vorgegeben, wer entscheiden darf. Der sogenannte „Vertreter im Amt“ übernimmt in diesem Fall die Ver- tretung bei allen Staatsaufgaben des Landratsamtes. Diese Aufga- be übertrug Landrat Löwl auf den dienstältesten Staatsjuristen und Ab- teilungsleiter Baurecht, Regierungs- direktor Alexander Krug. Doppelt abgesichert Die Vertretung im Landkreis Die Kreisaufgaben des Landratsamtes verantworten bei Ab- wesenheit von Löwl und Zech die weiteren Stellvertreter. Bei uns im Landkreis sind dies Marese Hoffmann (Grüne), Mari- anne Klaffki (SPD) und Martina Purkhardt (Freie Wähler). Sie wurden bei der konstituierenden Sitzung des Kreistags auf Vorschlag von Landrat Löwl vom Kreistag bestellt. Auch regulär unterstützen die drei Damen den Landrat, indem sie den Landkreis auf Veranstaltungen repräsentieren. Diese fünf Stellvertreter bilden quasi einen doppelten Sicher- heitsboden für die Handlungsfähigkeit des Landratsamtes. Sie sind nach dem Landrat die wichtigsten Akteure im Landkreis. Daher wollen wir Sie Ihnen heute etwas näher vorstellen. Marese Hoffmann Kommunalpolitische Tätigkeiten z Kreisrätin seit 1996 z Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag seit 2002 z Weitere Stellvertretende Landrätin seit 2020 Ehrenamtliches Engagement z Partnerschaftsbeauftragte für die Landkreispartner- schaft mit Oświęcim seit 2015 z früher vielfältige ehrenamtliche Aktivitäten rund um den Ökolandbau (wissenschaftlich) Ehemaliger Beruf z Lehrerin an Mittel- und Förderschulen (24 Jahre) z Biobäuerin z Mitarbeit an der Ludwig-Maxi- milians-Universität München als Diplom-Soziologin Alter 72 Jahre Wohnort Hackermoos Marianne Klaffki Kommunalpolitische Tätigkeiten z Kreisrätin seit 2002 z Weitere Stellvertretende Landrätin seit 2014 z Gemeinderätin Hebertshausen seit 2002 z Weitere stellvertretende Bürger- meisterin der Gemeinde Hebertshausen seit 2020 Ehrenamtliches Engagement z Mitarbeit als Schulverbandsrätin im Zweckverband Grund- und Mittelschule Hebertshausen z Mitarbeit im Sozialfond „Miteinander-Füreinander“ Hebertshausen z Fraktionssprecherin der SPD-Kreistagsfraktion Dachau und der Gemeinderatsfraktion Hebertshausen aktueller Beruf Regierungsbeamtin Alter 57 Jahre Wohnort Hebertshausen Helmut Zech Kommunalpolitische Tätigkeiten z Kreisrat seit 2008 z Gewählter Stellvertreter des Landrats seit 2014 z 1. Bürgermeister der Gemeinde Pfaffenhofen a. d. Glonn seit 2002 Ehrenamtliches Engagement z Beisitzer im Sportverein VfL – Egenburg aktueller Beruf 1. Bürgermeister der Gemeinde Pfaffenhofen a. d. Glonn seit 2002 Alter 52 Jahre Wohnort Pfaffenhofen a. d. Glonn Martina Purkhardt Kommunalpolitische Tätigkeiten z Kreisrätin seit 2014 z Weitere Stellvertretende Landrätin seit 2020 z Gemeinderätin in Schwabhausen seit 2011 Ehrenamtliches Engagement z Kreisvorsitzende Freie Wähler Kreisverband Dachau e.V. z Stellvertretende Jugendreferentin in Schwabhausen z Schriftführerin im Bezirksvorstand der Freien Wähler Bayern z Frauenpolitische Sprecherin der Freien Wähler Bayern für Oberbayern z Betreuerin im Kinderferienprogramm der Gemeinde Schwabhausen aktueller Beruf Trainerin für technische Anwen- dungen bei der Sparkasse Dachau Alter 38 Jahre Wohnort Schwabhausen Alexander Krug Aktuelle Funktionen im Landratsamt: z Abteilungsleiter Baurecht seit 2008 z Vertreter des Landrats im Amt seit 2014 Höchster Bildungsabschluss z Jurastudium und zweites juristisches Staatsexamen (Befähigung zum Richteramt) Vorherige berufliche Stationen z Vor der Verbeamtung im Jahr 2008 selbständiger Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Augsburg Alter 43 Jahre Politik Ist es Ihnen schon aufgefallen? Seit Juli stehen in immer mehr Bäckereien, Metzgereien, Cafés, Restaurants und anderen Geschäften Holzbrettl in Herzform an den Kassen, unsere Herzbrettl. Dort hängen verschiedene, bereits bezahlte, Kassen- bons. Diese sind als Einladungen zu verstehen: zum Beispiel auf einen Kaffee, eine Brez’n oder zu einer ganzen Mahlzeit. Jemand anders hat sie schon bezahlt, aber bewusst nicht getrunken oder gegessen. Denn das Prinzip des Herzbrettls heißt „Zwei kaufen, eins ans Herzbrettl hängen“. Etwas ans Herzbrettl hängen können alle, die etwas spendie- ren und so einer anderen Person ein kleines Lächeln im All- tag schenken möchten. Und wer darf sich etwas vom Herz- brettl wegnehmen? Auch alle. Egal, ob Sie gerade knapp bei Kasse sind, den Geldbeutel vergessen haben oder sich einfach mal auf einen Kaffee einladen lassen möchten. Ob Schü- ler, Rentner, Handwerker oder Geschäftsleute – wirkliche jeder darf sich bei der Herzbrettl- Aktion etwas vom Brettl nehmen. Denn das Herzbrettl funktioniert nur durch schenken und sich beschenken lassen. Trauen Sie sich also zu nehmen oder zu geben oder beides im Wechsel! Die Idee zu unserer Aktion stammt ursprünglich aus Italien: In Neapel und anderen Städten Itali- ens gibt es den „Cafè Sospeso“, den aufgeschobe- nen Kaffee, schon seit über 100 Jahren. Der ehe- malige Kreisrat Georg Weigl erfuhr von dieser Tradition in den sozialen Medien und erzählte Regionale Wirtschaft dem Landrat davon. In Stefan Löwl fand er einen Unterstüt- zer für so ein Angebot im Dachauer Land: „Ich war sofort begeistert, dass es so einfach sein kann, in unserer Heimat sich gegenseitig eine Freude zu machen. Die Beschenkten freuen sich über die Einladung und die Schenker freuen sich, wenn sie beim nächsten Besuch sehen, dass ihr Zettel nicht mehr am Herzbrettl hängt. Das ist ein wertvoller Beitrag für ein gutes Miteinander in unserem Landkreis.“ Partner mit Herz Das Konzept für das Herzbrettl arbeitete die Wirtschafts- förderung des Landkreises mit verschiedenen Kooperations- partnern aus. Vertreter der Bäcker- und Metzgerinnung, So- zialverbände sowie die Marketingagentur Weimer & Paulus aus Dachau beteiligten sich daran. Und auch die Agentur gab von Herzen, sie entwarf das Logo kostenlos. Auf einer „Herzbrettltour“ durch die Betriebe des Landkreises warb die Wirtschaftsförderung in den letzten Wochen für die Ini- tiative – und fand schnell großen Anklang bei den örtlichen Geschäften. Werner Braun, Innungsobermeister der Metzer und Inhaber der Metzgerei Braun und des Huberwirts in Wiedenzhausen, erklärt, warum er mitmacht: „Ich beteilige mich gerne am Herzbrettl-Projekt, denn mir ist es ein An- liegen, auch auf dem Land etwas fürs Miteinander zu tun. Das ist das Schöne am Herzbrettl: Es kann sich jeder daran beteiligen, ob aus dem Ort oder von außerhalb, ob jung oder alt, ganz egal. Ich hoffe es schließen sich noch viele weitere Geschäfte an.“ Derzeit sind es schon über 40! Auf unserer Homepage www.herzbrettl.de finden Sie eine Liste aller Herzbrettl-Stellen im Landkreis. Sie erkennen diese auch an einem Aufkleber an der Eingangstür. (mc) Doppelte Freude mit dem Platzerl fürs Herzal gesucht Soll auch Ihr Unternehmen ein „Ort mit Herz“ werden? Die beiden Kolleginnen von der Wirtschaftsförderung, Marlene Christ und Kathrin Hora, kommen gerne persönlich bei Ihnen vorbei und erklären Ihnen alles rund um die Aktion. Wenn Sie sich entschließen mitzumachen, erhalten Sie ein Set aus dem wunderschönen Herzbrettl aus Holz, Stempel, Flyer, Plakaten und Aufkleber. Außerdem werden alle Betriebe auf der Aktions- website veröffentlicht. Die Teilnahme ist kostenlos. Kontakt Wirtschaftsförderung des Landkreises 08131 /74-252 wirtschaft@dachauer-land.com Bernadette Atzenbeck hat sich schon einladen lassen. Sie erklärt warum : „Ich bin beruflich oft in Dachau. Dann nehme ich mir gerne die Zeit, ein bisschen durch die schöne Innen- stadt zu bummeln und einen Kaffee zu trinken. Mir ist es schon manch- mal passiert, dass ich vergessen habe, meinen Geldbeutel in die Arbeits- tasche zu packen, so wie heute. Jetzt freue ich mich sehr, trotzdem einen Kaffee und ein Stück K uchen ge- nießen zu können. Das Herzbrettl ist wirklich eine super Idee!“

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