Kreis.BLICK!

IHRE BEWERBUNG FÜR DEN ENERGIEPREIS Bewerbungen können bis zum 30.06. beim Landratsamt Dachau eingereicht werden. Das Bewerbungsformular sowie weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.klimaschutz-dachau.de trockenem Wetter das Gie- ßen nicht vergessen, bis die Samen keimen! Sie können sich den gan- zen Sommer an der bunten Pracht freu- en und haben auch noch weniger Arbeit. Denn Blumenwiesen müssen nur ein- bis zwei Mal gemäht wer- den, am bestem im Juli und September. Auf- grund der Höhe kann es sinnvoll sein, eine Sense zu verwenden. Lassen Sie das Mähgut noch ein paar Tage liegen, dann fallen die Samen aus und Ihre Wildblumen- wiese wird im nächsten Jahr wieder so schön. Insgesamt sollen alle Grün- flächen nicht zu früh gemäht werden. Warten Sie damit, bis der erste Löwenzahn abgeblüht ist. Mit wenig Aufwand können Sie zudem Nist- möglichkeiten für Wild- bienen schaffen. Fast drei Viertel aller Wildbienenarten in Deutschland nisten im Erdboden. Für sie reicht es aus, wenn Sie ein Stück Erde nicht mehr umgraben und es nur spärlich bepflanzen. Vor dem Nachwuchs müssen Sie sich nicht fürchten, denn in den meisten Fällen ist der Stachel der Wildbie- nen nicht kräftig ge- nug, um unsere Haut zu durchdringen. Selbst auf einem Balkon können Sie etwas für die Bienen tun. Denn heimi- sche Pflanzen wachsen auch in Töpfen oder Balkonkästen. Bitte achten Sie beim Kauf von Blumenerde, dass diese ohne Torf ist, weil durch den Torfabbau selten gewordene Moorland- schaften zerstört werden. Viele Pflanzlisten heimischer Pflanzen finden Sie hier: www.deutschland- summt.de/tipps-tricks.html 9 Kreis. BLICK ! — März 2020 8 Vorbilder gesucht Neue Ideen zum besseren Klimaschutz in der Heimat werden mit 3.000 € belohnt. Bewerben können sich für den Energiepreis des Landkreises Dachau Privat- personen, Unternehmen, Vereine, Kommunen, Schu- len und sonstige Institutionen aus dem Landkreis. Wichtig ist, dass die Projekte nachhaltig die Umwelt entlasten, indem mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist: z Energie wird eingespart. z Energie wird besser genutzt, dadurch steigt die Energieeffizienz. z Es werden weniger CO 2 -Emissionen verursacht. z Erneuerbare Energien oder innovative Technologien kommen zum Einsatz. z Umweltfreundliche Beförderungsmittel werden genutzt. z Verkehr wird vermieden oder verlagert, hin zur sanften Mobilität. Die vorgeschlagenen Projekte müssen mindestens schon be- gonnen worden sein, die vollständige Umsetzung darf aber nicht länger als zwei Jahre zurückliegen. In 2019 wurden zwei sehr unterschiedlichen Projekte aus- gezeichnet. Jedes unterstützte der Landkreis Dachau mit 1.500 € für den tatkräftigen Klimaschutz. Lassen Sie sich von den beiden Gewinnern des letzten Jahres inspirieren. Nachmachen ausdrücklich erwünscht! Familie Wagenpfeil: „Hackschnitzelheizung mit Wärmenetz“ für drei Einfamilienhäuser Michael Wagenpfeil aus Sulzemoos wollte eine 30 Jahre alte Ölheizung umweltbewusst ersetzten und das gleich drei Mal. In seinem Haus sowie in den Häusern seiner Mutter und Schwester nebenan. Er ent- schied sich für eine Hackgut- heizung, die alle drei Häuser und eine kleine Werkstatt mit Wärme versorgt. Bei der Um- setzung achtete er bei allen Aspekten auf Nachhaltigkeit. Ausschlaggebend für die Wahl der Heizungsart war, dass der verwendete Rohstoff nachwächst. Für Michael Wagen- pfeils Hackschnitzel müssen keine gesunden Bäume sterben, sondern er gewinnt diese selbst aus Waldrestholz, Schadholz und Durchforstungen. Ab einer bestimmten Menge kommt ein Forstdienstleister zu ihm auf dem Hof und zerkleinert dort das Holz, so werden lange Transportwege vermieden. Anschließend wird das Hackgut mit Abwärme in einer nahe- gelegenen Biogas-Anlage getrocknet. Als Heizzentrale nutzen die drei Familien ein ehemaliges land- wirtschaftliches Gebäude, daher musste kein Neubau errichtet werden. Der Strom, der zum Betrieb der Anlage benötigt wird, kommt zum großen Teil aus der 2011 installierten Photovoltaik- Der Frühling kommt – jetzt kann es im Garten wieder los- gehen! Warum dabei nicht auch etwas für Bienen und andere Tiere tun? Wir beteiligen uns an der bundesweiten Aktion „Deutschland summt“ und wol- len auch den Landkreis sum- men lassen. Darum werden wir in diesem Jahr in jeder Ausga- be des Kreis .BLICK ! neue Anre- gungen zum naturnahen Gärt- nern geben, jeweils passend zur Jahreszeit. Es ist gar nicht schwierig, im eigenen Garten Bienen, Schmetterlingen und anderen Tieren Futter oder ein Zu- hause zu bieten. Wichtig ist, heimische Pflanzen auszuwählen, die sich bei den vorhandenen Lichtver- hältnissen und in der Erde des eigenen Gartens wohl fühlen. Dazu empfehlen wir, alle drei Jahre den Boden auf ph-Wert, Kalk- gehalt und die Hauptnähr- stoffe (Phosphat, Kali und Magnesium) von einem Labor untersuchen zu lassen. Dies kostet cir- ca 20 €. Heimische Pflanzen sind des- halb so wichtig, weil nur sie Futter für heimische Tiere sind. Der Gemeine Wacholder zum Beispiel dient 43 Vo- gelarten als Nahrung, der chinesische Wacholder nur einer einzigen Vogelart. Sie müssen Ihren Garten keineswegs komplett umkrempeln. Fangen Sie doch mit „wilden“ Ecken an. Die ein- fachste und schnellste Möglichkeit ist es, einen Teil Ihres Rasens in eine kunterbunte Wildblumenwiese umzu- wandeln. Anfang April ist eine gute Zeit, um Rasen abzustechen und Platz für Neues zu machen. Dann ein hei- misches Saatgut für Blumenwiesen einstreuen und leicht andrücken. Bei Nachhaltigkeit Anlage, die im Eigenverbrauch betrieben wird. Seit Herbst 2019 ist die Hackschnitzelheiz-Anlage in Betrieb. Michael Wagen- pfeil geht davon aus, dass er damit ca. 24 Tonnen CO 2 pro Jahr spart im Vergleich zu den vorher genutzten drei Ölheizungen. Familie Kolbinger: „Einfamilienhaus mit einem Energiemanagement“ Florian Kolbinger aus Welshofen ist ein Tüftler, dem die Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegt. Seine zahlreichen Ideen setzt er fast komplett selbst um. Schon beim Haus- bau 2013 plante er eine sparsame Haustechnik. Als seine Familie um zwei Söhne wuchs, stieg aber der Wasser- und Stromverbrauch. Da entstand bei ihm der Wunsch, das Haus fast energieneutral betreiben zu können. Dazu installierte er 2018 eine Photovoltaik-Hybridinselanlage (PV). Er wählte Blei-Säure-Batterien um Strom zu speichern, da er die Her- stellung von Lithium-Akkus für eine „wahnsinnige Wasser- und Energieverschwendung“ hält. Seitdem Florian Kolbinger die PV-Anlage mit der vorhandenen Wärmepumpe koppelte, kann im Sommer zu viel produzierter Strom genutzt werden, um warmes Wasser zu erzeugen. 2019 installierte Florian Kolbinger selbst eine Überwach- sungsanlage für das komplette interne Stromnetz. Nun kann er bequem von der Couch aus schauen, wie zum Beispiel die Photovoltaik-Leistung oder der Batteriezustand gerade sind. Auch Temperatur und Verbrauch lassen sich an den Diagram- men ablesen. Bei starken Abweichungen schickt das genutzte Programm automatisch Warnungen an Florian Kolbingers Handy. Dadurch kann er die Stromverbraucher im Haus so ansteuern und programmieren, dass Stromverbrauchsspit- zen möglichst vermieden werden und der Wirkungsgrad der Wechselrichter/Batterien möglichst hoch wird. Insgesamt können die Kolbin- gers 75 bis 80 % ihres Bedarfs an Strom, Wärme und Warm- wasser selbst decken. Doch das reicht dem passionierten Hob- by-Handwerker noch nicht. Er plant eine Kleinwindkraft- anlage zu installieren, um auch die restliche Energie autark zu gewinnen. Esmeralda Schlehlein & Lisa Artmaier (08131) 74-1495 oder -285 klimaschutz@lra-dah.bayern.de Kontakt Klimaschutzbeauftragte Beate Wild & Siegfried Lex (08131) 74-1851 oder -237 naturschutzbehoerde@ lra-dah.bayern.de Kontakt Kreisfachberatung für Gartenbau und Landespflege Wilde Ecken im Frühling Naturnah gärtnern Serie Mehr machen Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen!“ Am Pflanzwettbewerb der Aktion „Deutschland summt“ können Kindertagesstätten, Schulen, Gemeinden, Firmen, Vereine und Privatpersonen teilnehmen. Wichtig ist, dass in der Gruppe ge- arbeitet wird. Bewertet werden Neupflanzungen und Umgestaltungen von Freiflächen, Balkone, Terrassen, Dachbegrünung und vertikale Gärten. Die Beiträge (Fotos und Berichte) werden im Zeitraum vom 1. April bis 31. Juli 2020 angenommen. Auf der Internetseite www.wir-tun-was-fuer-bienen.de finden Sie weitere Informationen zum Wettbewerb, viele Anregungen zum Gärtnern und die Gewinner des letzten Jahres. Lassen sie sich inspirieren! Zertifizierung von Privatgärten „Bayern blüht – Naturgarten“ Sie haben schon eine tollen natürlichen Garten? Dann lassen Sie ihn doch zum Naturgarten zerti- fizieren! Bedingungen bzw. Grundvoraussetzung für einen Naturgarten sind der völlige Verzicht auf Pestizide, Torfverwendung und synthetische Stickstoffdünger. Zusätzlich wird die Biodiversität, also die vorhandene ökologische Vielfalt, bewertet. Über die Homepage der Bayerischen Gartenaka- demie können Sie die Zertifizierung beantragen: www.lwg.bayern.de Wie ansprechend nistfreundliche Ecken aussehen können, zeigt der zertifizierte Naturgarten von Heid- run Bichler und Jürgen Wolf.

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