Kreis.BLICK!
2019 Diese Themen wurden in den Sitzungen nach Redaktions- schluss der Dezember-Ausgabe des Kreis. BLICK ! beschlossen: z Antworten auf die Fragen „Wie kann ich bestimmte Krankheiten vorbeugen?“ wird die Gesundheitsbroschü- re „Prävention – Was heißt das? Für Mich? Für Sie? Für Uns?“ der Gesundheitsregionplus Landkreis Dachau ge- ben. Der Kreisausschuss gewährt dafür einen Zuschuss in Höhe von mindestens 10 % der Kosten, höchstens jedoch in Höhe von 3.000 €. z Demokratische Beteiligung an Schulen fördern, demo- kratiefeindliche Tendenzen bekämpfen und das Inter- esse der Jugendlichen für Kommunal-/Politik wecken – das möchte der Kreisjugendring Dachau (KJR) mit der Teilnahme am Modellprojekt „Demokratische Schule“ erreichen. Für die Laufzeit von 2020 bis 2024 hat der KJR einen Förderantrag beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestellt. Wird dieser bewilligt, gewährt der Kreisausschuss dafür ei- nen jährlichen Defizitzuschuss in Höhe von 23.000 €. z Die Wohnsituation im Landkreis ist schwierig: Es gibt zu wenig Wohnraum, dadurch steigen die Mieten im- mer weiter. Gleichzeitig stehen viele Wohnungen leer. Damit diese wieder vermietet werden, genehmigt der Kreisausschuss auf Bitten der Landkreisbürgermeister 115.000 € für das Forschungsprojekt „Wohnungsleer- stand wandeln“ am Lehrstuhl für Diversitätssoziologie der TU München. Hier sollen die Gründe erforscht werden, warum jemand seinen Wohnraum leer stehen lässt und mögliche Ansätze erarbeitet werden, was die Eigentümer dazu bewegen könnte, ihren leeren Wohn- raum zu vermieten. z Auf Abfallgebühren müssen Sie auch in Zukunft keine Mehrwertsteuer bezahlen. Zwei Richtlinien der EU er- fordern dafür, dass die Teilaufgabe „Abfallbeseitigung“ dem Gemeinsamen Kommunalunternehmen der Land- kreise Dachau und Fürstenfeldbruck für Abfallwirt- schaft (GfA) übertragen wird. Dazu muss die Satzung des Unternehmens geändert werden. Der Kreistag er- Das haben wir beschlossen Kreistag Der Kreistag und seine Ausschüsse mächtigt die vom Landkreis Dachau in die GfA ent- sandten Verwaltungsräte, der dargestellten Neufassung zuzustimmen. z Der Kreistag spricht sich dagegen aus, den Klimanotstand im Landkreis auszurufen. Es braucht den inflationär ver- wendeten Begriff nicht, um sich für den Klimaschutz einzusetzen. Hierzu müssen sowohl die politischen Rah- menbedingungen tiefgreifend verändert werden als auch das individuelle Denken und Handeln. Der Landkreis kann darauf nur eingeschränkt Einfluss nehmen, da er nur wenige Zuständigkeiten in den klimaschutzrelevan- ten Bereichen hat. Im eigenen Verantwortungsbereich ist das Engagement bereits jetzt sehr groß und soll noch intensiviert werden. Zum Beispiel wird der Busverkehr weiter ausgebaut und bei allen Verwaltungsentscheidun- gen sollen nachhaltige Lösungen bevorzugt werden. Um Veränderungen im Alltagsverhalten der Bürger zu errei- chen, werden die Klimaschutzbeauftragten des Land- kreises verstärkt Bildungsprojekte für Kinder, Jugendli- che und junge Erwachsene anbieten. Außerdem soll ein Konzept erarbeitet werden, wie alle Beschlussvorlagen auf Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie und Soziales) bewertet werden können. Januar z Wissen und Erfahrungen in den Bereichen Umwelt- schutz und Abfallwirtschaft werden das Gemeinsame Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft (GfA) sowie die Verwaltungen der beiden Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck an die jordanische Stadt Ajloun weitergeben. Der Kreisausschuss ermächtigt die Ver- waltung, gemeinsam mit den beiden Partnern ein Pro- jekt umzusetzen, basierend auf dem bundesgeförderten „Schnellstarterpaket II Nahost“ . Februar z Der Landkreis setzt die Zusammenarbeit mit der Agen- tur für Arbeit beim Projekt „JOB-in Dachau“ fort. Für den Zeitraum 1.10.2020 bis 31.08.2021 werden Schüler der Mittelschule im Übergang von Schule ins Berufs- leben unterstützt. Der Jugendhilfeausschuss beschließt, dafür 77.500 € zur Verfügung zu stellen. Auf das „Wir“ kommt es an Treten Sie mit mir in Kontakt bei den regelmäßigen Bürgerdialogs-Veranstaltungen oder über www.buergerdialog-dachau.de „Klimawandel“, „Klimakatastrophe“, „Klimaschutz“ – es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht darüber in den Me- dien berichtet wird. Und das ist auch gut so, denn die Aus- wirkungen des Klimawandels bekommen wir weltweit täg- lich zu spüren, ebenso wie hier bei uns, zum Beispiel in unseren Wäldern. Dürre, Unwetter und schmelzende Pol- kappen verändern unser aller Leben und unsere direkte Umwelt immer mehr. Als Landkreis haben wir allerdings nur we- nige gesetzliche Zuständigkeiten in den klimaschutzrelevanten Bereichen. In den Themenfeldern, in denen wir gestalten können, nehmen wir unsere Aufgaben aber ernst und sind schon seit Jahren sehr aktiv. Dazu gehört der Ausbau des öffent- lichen Personennahverkehrs, die Erarbeitung zukunftsfähiger Gesamtverkehrskonzepte so- wie konkretes Verwaltungshandeln, das Natur und Klima schützt. Sehr viele Beispiel zeigen, dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis ist: Der Bau unserer Realschu- le Dachau im Passivhausstandard, die zahlreichen Photo- voltaik-Anlagen auf den Gebäuden des Landkreises und die Dienstfahrzeuge. Wir nutzen konsequent die jeweils neusten Schadstoffklassen und erweitern seit 2013 unseren Fuhrpark um eFahrzeuge: dem eAuto folgte das eBike und 2019 der eRoller. Und selbstredend nutzen wir seit 2010 zu 100 % Ökostrom für alle Landkreisliegenschaften. Unser Wissen und unsere Erfahrungen geben wir auch gerne wei- ter, zum Beispiel an die jordanische Stadt Ajloun und an unseren Partnerlandkreis. Wir werden Oświęcim unter- stützen, erneuerbare Energien zu nutzen und Informations- und Förderangeboten für die Bevölkerung zu schaffen. Die Sensibilisierung der Bevölkerung ist uns aber auch in der Heimat besonders wichtig und bildet den zweiten Schwerpunkt der Aktivitäten des Landkreises. So bieten oder unterstützen wir schon seit Langem Beratungsangebo- te für unterschiedliche Zielgruppen und schaffen Anreize für entsprechendes Handeln. Durch die 2009 neu geschaf- fene Stelle des Klimaschutzbeauftragten konnten wir Vieles auf den Weg bringen. Mit dem Energiepreis zeichnen wir seit 2010 jährlich vorbildliche Projekte bei uns im Land- kreis aus, die dazu beitragen, Energie einzusparen oder Treibhausgase zu reduzieren beziehungsweise erneuerbare Energien nutzen. Mit der Energieberatung und den Aktio- nen „Stadtradeln“ und „Aufgfüllt werd“ bieten wir allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, kostengünstig das eigene Alltagsverhalten zu verändern. Diese drei Maßnahmen sind gute Beispiele dafür, wie wir unsere Zukunftsaufgabe auffassen. Der Landkreis stellt die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt seiner Entscheidungen. Dieses Prinzip umfasst viel mehr, als nur den Fokus auf einen Bereich. Unser nachhaltiges Handeln berücksichtigt die Auswirkungen auf die Umwelt (Ökologie), die Wirt- schaftlichkeit (Ökonomie) und den gesellschaftlichen Be- reich (soziale Teilhabe). Denn was nützt beispielsweise ein Bus, welcher leer durch den Landkreis fährt? Dieser wäre weder klimafreundlich noch wirtschaftlich. Sie sehen, liebe Bürgerinnen und Bürger, Nachhaltigkeit funktioniert nur zusammen - auf das „Wir“ kommt es an. Dies ist für uns alle die wichtigste Aufgabe, die wir haben. Bereits in meiner Zeit als Leiter der Umweltabteilung am Landratsamt habe ich mich intensiv mit dem Themenbereich beschäftigt und daher setzte ich mich auch heute aus fester Überzeugung für die Nachhaltigkeit ein, als Landrat und privat. Vielleicht treffen wir uns ja mal, wenn ich mit dem Radl in die Arbeit fahre oder mit dem eRoller zu einem Termin in der Stadt unterwegs bin. Freilich sind unse- re individuellen Beiträge nur ganz klein, aber viele kleine Beiträge sind in der Summe groß. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich von der neuen Rubrik im Kreis .BLICK ! „Miteinander für die Zukunft“ inspirieren lassen. In jeder Ausgabe wollen wir Ihnen dort nachhaltige Tipps zu einem Schwerpunktthema geben, die sich einfach umsetzen lassen. Passend zum Frühling star- ten wir mit dem Radln. Ihr Landrat Stefan Löwl mit dem ganzen Team Landratsamt 12 13 Kreis. BLICK ! — März 2020 Landrat mittendrin
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NjQwNDE4