Kreis.BLICK!
Klimaschutz beim Bauen und Mobilität von morgen BÜRGERDIALOG ZU ZUKUNFTSTHEMEN Nachhaltigkeit muss überall Einzug hal- ten, in Politik, Un- ternehmen, aber auch im Alltag jedes Einzelnen. Darum lud Land- rat Stefan Löwl ein zum Bürgerdialog zu „Bauen und Klima- schutz“ und „Städtebau- liche Anforderungen an die Mobilität von morgen“. Das Ziel der Veranstaltung war, die aktuell sehr emotional geführte Diskussion über den Klimaschutz mit Fakten zu untermau- ern. Frau Prof. Dipl.-Ing. Susanne Runkel von der Hoch- schule Augsburg erklärte, dass über 50% der gesamten Ab- fälle in Deutschland aktuell aus dem Bausektor kommen. Sie appellierte, bestehende Bausubstanz soweit möglich zu erhalten und zu sanieren und somit den Energieverbrauch und die Müllproduktion zu minimieren. Außerdem ver- deutlichte sie, dass es heutzutage darauf ankommt, bei Neubauten und Sanierungen auf die Recyclingfähigkeit der Materialien und den benötigten Recyclingaufwand bei verschiedenen Konstruktionsvarianten zu achten. Herr Prof. Dr.-Ing. Gertz zeigte in seinem Vortrag „Mo- bilitätsformen von morgen“ die Ineffizienz der privaten Autonutzung auf, da ein PKW nur rund 3 % der Zeit aktiv benutzt wird. Er stellte klar, dass gerade bei den vorherr- schenden und stark diskutierten Stellplatzverordnungen Reduzierungen möglich und nötig wären. Die Senkung der Baukosten durch eingesparte Stellplätze müsste der jewei- lige Bauherr dann in alternative Mobilitätsformen wie z.B. Car- bzw. Radsharingangebote reinvestieren. Die zahlreichen Fragen der rund 50 Zuhörerinnen und Zu- hörer, zum Beispiel zu Möglichkeiten zur Realisierung von E-Ladepunkten für Eigentümergemeinschaften oder zu verschiedenen Baustoffen für den Hausbau, zeigten, dass das Thema des Bürgerdialogs den Nerv der Zeit traf. Land- rat Löwl war über die sachlich geführte Diskussion erfreut: „Beide Referenten haben die Aktualität ihrer Themen ein- drucksvoll unterstrichen. Beim Bauen müssen neue Anreize zur Schonung der wertvollen und endlichen Ressourcen ge- schaffen werden. Ebenso müssen wir die Mobilitätsangebote für die Bedürfnisse der Zukunft ganzheitlich gestalten und neue Aspekte, wie z.B. Sharingangebote oder die Bedeutung des Radverkehrs, stärker einbeziehen.“ Beide Vorträge können auf unserer Internetseite abgerufen werden: www.buergerdialog-dachau.de 6 7 Kreis. BLICK ! — 6 — Dezember 2019 LandkreisPass Dachau NEU EINGEFÜHRT Einblicke Landkreis-Pass mit IsarCardS IHR MVV-TICKET Bitte Ihre IsarCardS kaufen und hier einstecken Ihre Pass- und Kontrollnummer: Hinweise: Der Landkreis-Pass ist nur mit eigenhändiger Unterschrift gültig. Bei Fahrten im MVV ist ein Lichtbildausweis mitzuführen und bei Kontrollen unaufgefordert vorzuzeigen. Über die Pass- und Kontrollnummer, ist der Landkreis-Pass und das Ticket personenbezogen und daher nicht übertragbar. Sie können eigene Kinder und Enkelkinder in beliebiger Anzahl mitnehmen, ansonsten max. drei Kinder (gilt für Kinder von 6 bis 14 Jahren). Die IsarCardS berechtigt zur Fahrt – Montag bis Freitag ab 9 Uhr, – Samstag, Sonntag und Feiertags sowie am 24.12. und 31.12. ganztägig bis jeweils 6 Uhr des folgenden Tages. Die IsarCardS gilt in den von Ihnen gewählten und bezahlten Tarifzonen des MVV-Verbundraums. Die Nummer des Landkreis-Passes und die Nummer der IsarCardS müssen übereinstimmen. Die IsarCardS gilt für den angegebenen Monat und noch bis 12 Uhr des folgenden Werktags (Montag bis Freitag) LANDKREIS DACHAU 70 00001 Um das neue vergünstigte MVV- Sozialticket (Isar Card S – Infos siehe Seite 8) für Hilfeempfänger kaufen zu können, müssen Sie vorher den ebenfalls neuen Land- kreisPass Dachau beantragen. Wer kann den LandkreisPass beantragen? Die Antragssteller müssen min- destens 15 Jahre alt sein. Sie können den LandkreisPass be- antragen, wenn Sie � eine Hilfeleistung erhalten (Hilfe zum Lebensunterhalt bzw. Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Arbeitslosengeld II und Sozialgeld, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz). Es besteht kein Anspruch, wenn Sie nur Sachleistungen beziehen. � einen Bundesfreiwilligendienst oder ein freiwilliges sozia- les oder ökologisches Jahr leisten. Wie kann man den LandkreisPass beantragen? Der Antrag ist kostenlos. Sie brauchen dafür folgende Unterlagen: � Personalausweis oder elektronischen Aufenthaltstitel � Aktuellen Leistungsbescheid oder Arbeitsvereinbarung mit dem Träger � Bei Betreuungen: Betreuerausweis Sie können den LandkreisPass online beantragen unter www.landratsamt-dachau.de/landkreispass , dann müssen Sie die Unterlagen hochladen. Wenn Sie den Antrag persönlich bei uns im Landratsamt stel- len, bringen Sie bitte alles in Papierform mit. Gesundheit im Mittelpunkt „Hatschi!“ – „Gesundheit“ – Dieser gute Wunsch ist gerade im Winter oft zu hören. Nicht umsonst, denn schließlich macht Gesundheit unser Leben lebenswert. Das Thema ist vielfältig, es reicht von Versorgung mit Ärzten und Apotheken über Pa- tienteninformationen, Bewegungsförderung und Suchtvorbeugung bis hin zu Pflegeberatung. Daher engagiert sich der Landkreis mit verschiedensten Aktionen und Projekten dafür. Gesundheitsregion plus 2017 befürwortete der Kreistag den Auf- bau einer Gesundheitsregion plus . Seitdem unterstützt er diese Initiative des Baye- rischen Staatsministeriums für Gesund- heit und Pflege finanziell und durch die Zusammenarbeit mit dem Gesundheits- amt und anderen Sachgebieten des Land- ratsamtes. Der Kreis. BLICK ! sprach mit der neuen Geschäftsführerin der Gesundheitsregi- on plus , Annette Eichhorn-Wiegand über konkrete Heraus- forderungen, Lösungsansätze und was bei der Gesundheit nicht vergessen werden darf. Welche Aufgaben hat die Gesundheitsregion plus ? Wir wollen, dass die Menschen im Landkreis Dachau gut informiert sind über gesundheitliche Themen und natür- lich medizinisch gut versorgt sind. Dazu bringen wir alle, die in diesen Bereichen aktiv sind, an einen Tisch: Ärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen, Gemeinden, Vereine und Verbände, Apotheken, Physiotherapeuten und viele weite- re. So finden wir Themen, die wirklich wichtig sind und auch Lösungen, die alle mittragen können. Was ist das brennendste Gesundheitsthema in unserem Landkreis? Die hausärztliche Versorgung ist auch bei uns ein großes Problem. Wenn es rein nach den Zahlen geht, haben wir genug Hausärzte. Aber die meisten Praxen sind in Dachau und Karlsfeld. Gerade für ältereMenschen bedeutet dies oft eine große Anstrengung, wenn sie in den Gemeinden ohne Arzt wohnen. Auf allen Ebenen wird an Lösungsansätzen dafür gearbeitet. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat zum Beispiel ein Stipendienpro- gramm eingeführt. Es wird aber noch etwa zehn Jahre dau- ern, bis so neue Landärzte zu uns kommen. Krankenkassen überlegen viel in Richtung „Digitalisierung“. Da fehlt mir manchmal ein ganz wichtiger Aspekt: Zeit für Menschlich- keit. Damit könnten sich so einige Arztbesuche erledigen. Sehen Sie umsetzbare Lösungen? Ich möchte neue Wege gehen, gemeinsam mit den Ge- meinden. Ein Hausarzt zieht nicht unbedingt auf das Land, bloß weil er eine Praxis zur Verfügung gestellt be- kommt. Hier kann ich meine beruflichen Erfahrungen im Kranken- und Pflegebereich sehr gut einbringen. Im nächsten Jahr möchte ich mich dazu mit dem Landrat und den Bürgermeistern austauschen. Sie sind alle sehr enga- giert für ihre Bürgerinnen und Bürger, darum werden wir sicher Lösungen finden. Gesundheit Aktuell beschäftigt viele Menschen im Landkreis, dass der kinderärztliche Bereitschaftsdienst in Dachau ein- gestellt wurde. Können Sie den besorgten Eltern helfen? Gemeinsam mit dem Landrat organisieren wir am 07.01.2020 einen Runden Tisch mit Vertretern der kassen- ärztlichen Vereinigung, Dr. Braun, dem Sprecher der Ärzte im Landkreis, Herrn Lernbecher, dem Sprecher der Apo- theker, Herrn Koslowski, dem Geschäftsführer der Helios Amper Kliniken und dem Landtagsabgeordneten Bern- hard Seidenath. Thema wird die medizinische Versorgung im Landkreis aus der jeweiligen Sicht sein, Chancen aber auch Probleme sollen angesprochen werden. Dabei soll auch beraten werden, ob es mittelfristig vielleicht doch einen re- gionalen Kindernotdienst geben kann. Leider ist ein wohn- ortnaher Kindernotdienst keine Verpflichtung der kassen- ärztlichen Vereinigung, außer in Fürstenfeldbruck gibt es dies in keinem anderen anliegenden Landkreis. Welche weiteren Projekte setzen Sie gerade um? Wir entwickeln gerade Vieles neu und weiter. Zum Bei- spiel wollen wir als Broschüre und auf unserer Website alle Gesundheitsanbieter in unserem Landkreis zusammen- stellen. Der Gesundheitswegweiser ist einmalig, denn alle Gesundheitsanbieter können sich kostenlos eintragen las- sen. Auch sind wir Pilotlandkreis für das Defibrillatoren- Projekt des Bayerischen Landtags. Vielen Dank für das Gespräch. Hebammen-Koordinationsstelle „Und jetzt“ – das fragen sich viele Eltern, wenn sie mit ihrem wenige Tage alten Baby zu Hause ankommen. Beruhigend, dass es Heb- ammen gibt, die ihnen in dieser aufregenden Zeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Landkreis Dachau kommen immer mehr Babys auf die Welt, gleichzeitig gibt es aber immer weniger Hebammen. Damit die Familien dennoch gut betreut werden, unterstützt der Landkreis die neue Hebammen-Koordinierungsstelle (HeDAH). Schwangere undMütter können sichmit Fragen und bei der Suche nach einer Hebamme dort melden. Sie müssen dann nicht mehr zahlreiche Telefonate mit einzelnen Hebammen führen, sondern bekommen eine vermittelt. Dies entlastet auch die Hebammen. Für sie bietet HeDAH zusätzlich Kol- leginnentreffen zum Austausch, Urlaubsvertretungen und Informationen zu Aus- und Weiterbildung. Das Angebot wird sehr gut wahrgenommen: Seit Gründung der HeDAH am 01.04.2019 meldeten sich 50 Mütter und Eltern dort. Damit weiterhin jede Frau eine Hebamme bekommt, bittet die HeDAH, dass weitere Hebammen sich bei ihr registrieren lassen. A n n e t t e E i c h h o r n - W i e g a n d Gesundheitsregion plus Annette Eichhorn-Wiegand Tel: 08131 / 6698308 info@dachauplus.de www.dachauplus.de Ihre Anprechpartnerinnen HeDAH – Hebammen- koordinierungstelle Antje Jacob Tel: 0162 / 5 82 39 38 info@he-dah.de www.he-dah.de Ansprechpartner: Frau Buchner Tel: 08131 / 74- 290 Antrag LandkreisPass im Landratsamt Landratsamt Dachau Bürgermeister-Zauner-Ring 11 85221 Dachau Bitte vereinbaren Sie vorher einen Termin.
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