Kreis.BLICK!

Die Sonne imHerzen Juni z z Der Dachauer Kreistag ändert seine Geschäftsordnung: Zukünftig können den Fraktionen eine Frau und ein Mann vorstehen. Bislang hatte jede Fraktion nur einen Sprecher oder eine Sprecherin. Im Jahr des Jubiläums „100 Jahre Frauenwahlrecht“ wird dies nun zugunsten einer möglichen Doppelspitze geändert. Ausschlaggebend für die neue Regelung war ein Antrag, den alle 16 Kreis- rätinnen gemeinsam und parteiübergreifend formuliert hatten. Die Regelung ist aber nicht verpflichtend. z z Wir wollen die Partnerschaft mit demLandkreis Oświęcim ausweiten. Der Kreisausschuss bestätigte den Vorschlag der Kreistagsfraktion der Freien Wähler Dachau, die Ver- treter von Volksmusik und Tracht mehr in den Austausch zwischen den Landkreisen Dachau und Auschwitz zu in- tegrieren. Geplant ist unter anderem, dass beispielsweise Vertreter der D’Ampertaler, der D’Schloßbergler sowie der Glonntaler für Auftritte nach Polen reisen. Im Gegenzug sollen auch Trachtenvereine oder Volksmusikgruppen aus Oświęcim in unserem Landkreis auftreten. Die Verwal- tung wird die entsprechenden Kontakte vermitteln. z z Die Schülerzahl an den Gymnasien im Landkreis geht heuer leicht zurück. Diese Entwicklung, die auf einen ge- burtenschwachen Jahrgang zurückzuführen ist, präsentiert der zuständige Sachgebietsleiter Albert Herbst im Kreisaus- schuss. Gab es an den drei Gymnasien im Vorjahr noch 20 fünfte Klassen, sind es im kommenden Schuljahr nur noch 17. Dabei gehen die Zahlen an den Dachauer Gymnasien (Josef-Effner und Ignaz-Taschner) sowie am Gymnasium Markt Indersdorf um insgesamt etwa 50 Schüler zurück. An den Realschulen bleibt die Zahl der Neuanmeldungen im Großen und Ganzen konstant. Waren es im Vorjahr an den Realschulen in Dachau, Odelzhausen, Indersdorf und Weichs insgesamt 16 Klassen, werden es zum neuen Schul- jahr erneut 16 oder 17 Klassen sein. An den Fachoberschu- len hingegen steigen die Schülerzahlen: Die FOS Markt Indersdorf verzeichnet für das Schuljahr 2019/20 nach ak- tuellem Stand 59 Neuanmeldungen (Vorjahr 38), die FOS in Karlsfeld 199 (Vorjahr 167). Juli z z Hier wird rund um die Uhr gearbeitet: Die Integrierte Leit- stelle (ILS) Fürstenfeldbruck ist für die Abwicklung der Einsätze des Rettungsdienstes und die Alarmierung der Feuerwehren in den Landkreisen Dachau, Fürstenfeld- Das haben wir beschlossen! Kreistag Der Kreistag und seineAusschüsse: bruck, Landsberg und Starnberg zuständig. Sie befindet sich seit 2007 in der Münchner Straße in Fürstenfeldbruck. Doch inzwischen ist sie nicht mehr zeitgemäß und muss dringend modernisiert werden. Dafür ist ein Neubau nötig. Unklar ist, wo dieser entstehen soll. Neben Möglichkeiten in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Landsberg wer- den auch Standorte imGada Bergkirchen untersucht. Dazu gab der Kreisausschuss nun Grünes Licht. Die Kosten für den Neubau trägt der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Fürstenfeldbruck, dem auch unser Landkreis angehört. z z Die Straßen sind voll, deswegen steigen immer mehr Bür- ger aufs Radl um. Das bedeutet auch für uns immer mehr Zweirad-Themen im Landratsamt. Dafür soll zukünftig ein Fahrradbeauftragter eingestellt werden. Seine Aufgaben: unter anderem den Ausbau des Radwegenetzes vorantrei- ben und Ansprechpartner für die Bürger sein. Die Entschei- dung, ob die Stelle ehrenamtlich, wie in einem Antrag von CSU, SPD sowie Bündnis 90/Die Grünen gefordert, oder hauptamtlich sein wird, soll mit dem Beschluss des Radver- kehrskonzepts fallen. z z Wir bleiben dabei! Das Projekt „Demokratie leben!“ wird bis 2024 weitergeführt. Seit 2015 beteiligt sich der Land- kreis an dem Bundesprogramm und hat zusammen mit dem Kreisjugendring schon einiges erreicht: zum Beispiel die Etablierung unseres Jugendkreistages. z z Noch eine gute Nachricht: Auch der Kreis.BLICK! wird fortgeführt. Der Kreisausschuss beschloss einstimmig, bis 2023 jeweils vier Ausgaben pro Jahr im Dachauer Land zu veröffentlichen. z z Das Naherholungsgebiet Karlsfelder See hat uns in diesem Sommer immer wieder beschäftigt – und in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause auch den Kreisausschuss: mal ging es um den immer mehr werdenden Gänsekot, mal um den Einsatz des Ordnungsdienstes, mal um „Wildgriller“ oder „Oben ohne Badende“. Da wir es den Bürgern am größten See im Landkreis so angenehm wie möglich ma- chen wollen, haben wir versucht, an einigen Stellen nach- zubessern. So wird beispielsweise der Gänsekot nun zwei- mal statt einmal wöchentlich entfernt. Der Ordnungsdienst bleibt zwei Stunden länger als bisher und die Grillzonen wurden erweitert. Nach der Badesaison sollen die Maßnah- men analysiert und gegebenenfalls für das kommenden Jahr Konsequenzen daraus gezogen werden. Landtagspräsidentin und Festrednerin Ilse Aigner, der Landrat, Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Sie ist ein zentrales Thema imWerk von Katharina Sieverding: die Sonne. Rund drei Monate lang konnten das die Besuche- rinnen und Besucher unserer Ausstellung „Am Falschen Ort II“ im Dachauer Schloss hautnah erfahren – unter anderem in der beeindruckenden Medieninstallation „Die Sonne umMit- ternacht schauen“. Hier begab sich der Betrachter mitten ins Zentrum des Sonnensystems. Zusammen mit der Bayerischen Schlösserverwaltung und der Stadt Dachau haben wir die zweite große Ausstellung der Volks- und Raiffeisenbank un- terstützt. Neben den Bürgerinnen und Bürgern kamen auch zahlreiche Ehrengäste, um die großformatigen Foto-Arbeiten zu bewundern: Rund 400 Gäste, darunter viele Lokalpoliti- ker und Künstler, genossen bei der Vernissage die Sonnen – drinnen und draußen. Auch bei unseremWirtschaftsempfang war bestes Wetter: Etwa 120 Gäste aus der regionalen Wirt- schaft, Politik und den Innungen erlebten einen entspannten Abend. Zum Sommerempfang des Landkreises kamen neben Landtagspräsidentin und Festrednerin Ilse Aigner die Gene- ralkonsulin von Israel in München, Sandra Simovich, sowie Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultus- gemeinde München und Oberbayern. Ein starkes Zeichen der Verbundenheit mit dem Landkreis Dachau und eine Anerken- nung unserer Gedenk- und Erinnerungsarbeit. Kunst und Politik, das gehört seit jeher zusammen: Kunst ist oft politisch. Man denke an Widerstands- kunst oder politische Satire. Ein Beispiel aus Da- chau ist die Ausstellung „Oh, eine Dummel! – Rechtsextremismus und Menschenfeindlich- keit in Karikatur und Satire“, welche im Som- mer unter anderem mit Unterstützung unseres Projektes „Demokratie leben!“ in der Kleinen Altstadt Galerie gezeigt wurde. Vor allem viele Schulklassen haben sich die Comic-Zeichnungen mit ernstem Hintergrund angeschaut. „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“, sagte schon Friedrich Schiller. Ohne Freiheit keine Kunst. Künstler bilden unsere Gesellschaft ab, kommentieren und kritisieren. Kunst und Kultur sind ein wichtiger Wert für die Gesellschaft, sie liefern uns die Möglichkeit für Diskussionen und die Auseinanderset- zung mit der Wirklichkeit – und dies hat nichts damit zu tun, ob die Kunst gefällt; es kommt auf die offensichtliche oder oft auch versteckte Botschaft an. Wir als Landkreis fördern Kunst und Kultur in unserer Heimat. Zum Beispiel unterstützen wir dauerhaft die Künstlervereinigung Dachau. Wir kaufen Bilder und Gemälde ansässiger Künstlerinnen und Künstler, die in den Gängen des Landratsamts und anderer Behörden hängen und welche wir Ihnen auch unter dem Titel „Galerie Land- ratsamt“ zugänglich machen. Unsere Kreisheimatpflegerin Dr. Birgitta Unger-Richter kümmert sich um die Erhaltung unserer kulturellen Güter und will unserer Heimat eine Zu- kunft geben. Bereits 1981 gründeten die Stadt Dachau und der Landkreis gemeinsam den „Zweckverband Heimatmu- seum Dachau“, jetzt „Zweckverband Dachauer Galerien und Museen“. Ziel war und ist es, den Fortbestand der Sammlun- gen von Gemälden und volkskundlichen Objekten aus dem Dachauer Raum zu sichern und an Dachau als bedeutende Künstlerkolonie zu erinnern. Inzwischen gehören drei Ga- lerien und Museen zum Zweckverband. Seit 1998 ist er zudem Mitglied von „EuroArt“, der Europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien. Darüber hi- naus gibt es im Dachauer Hinterland zehn kleinere, kulturhistorische Museen, die sich 2014 zu der Arbeitsgemeinschaft Museen- DachauerLand zusammengeschlossen haben. In den Überlegungen und Planungen befindet sich aktuell ein Industrie- und Arbeitermuseum auf dem ehemaligen MD-Gelände in Dachau. Gemeinsam mit dem Bezirk Oberbayern und der Stadt Dachau lassen wir gerade die denkmalgeschützte Gebäudesubstanz untersuchen und mögliche Altlasten bewer- ten sowie erste, konzeptionelle Vorplanungen erstellen. Ende November sollen die Gutachten vorliegen, welche dann in den Kreisgremien vorgestellt werden. Dann wird auch das weitere Vorgehen beschlossen. Ende November finden auch zum zwei- ten Mal unsere Deutsch-Polnischen Kulturtage statt. Es gibt vier Veranstaltungen – für jeden Geschmack wird etwas dabei sein. Ob dann wieder, wie bei Katharina Sieverding, draußen die Sonne scheinen wird, ist ungewiss – im Herzen aber be- stimmt. Viel Spaß mit Kunst und Kultur im Landkreis Dachau wünscht Ihnen Treten Sie mit mir in Kontakt bei den regelmäßigen Bürgerdialogs-Veranstaltungen oder über www.buergerdialog-dachau.de 12 13 Kreis. BLICK ! — 5 — September 2019 Landrat mittendrin Ihr Landrat Stefan Löwl mit dem ganzen Team Landratsamt Führung mit Sandra Simovich durch die Ausstellung.

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