Kreis.BLICK!

November/Dezember z z Wir bauen ein neues Landratsamt am bisherigen Stand- ort. Das hat der Kreistag mit nur einer Gegenstimme be- schlossen. Die Planungen mit dem Architektenbüro aus Stuttgart, das den Wettbewerb gewonnen hatte (wir be- richteten in Ausgabe 2/2018), haben bereits begonnen. z z Unsere Kreisheimatpflegerin Dr. Birgitta Unger-Richter stellt im Kulturausschuss ihren Bericht über das Jahr 2018 vor. Mit das arbeitsintensivste Projekt waren die Konzerte „Violinen der Hoffnung“, die im Januar nach zwei Jahren intensiven Vorbereitungen im Dachauer Schloss stattfan- den, eines für geladene Gäste und eines für die Öffent- lichkeit. Viel Engagement und Herzblut steckte auch in unserer Veranstaltungsreihe „Poetischer Herbst“ 2018 un- ter dem Motto „An Guadn! Der Landkreis Dachau bittet Das haben wir beschlossen! Kreistag zu Tisch“. In Zusammenarbeit mit dem Dachauer Forum fanden an acht Abenden im Oktober Veranstaltungen ver- teilt über den Landkreis statt. Insgesamt kamen 610 Be- sucher. z z Im Kreisausschuss werden erstmals die Haushaltsentwür- fe für das Jahr 2019 vorgestellt. z z Der Kreistag billigt die Umsetzung der MVV-Tarifreform zum 15. Dezember 2019. Dadurch soll es auch für die Bürger im Landkreis Dachau an vielen Stellen günstiger werden, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Januar z z DieBauarbeitenanunserenLandkreisschulengehenweiter: Der Kreisausschuss bringt mit einigen Auftragsvergaben unter anderem am Ignaz-Taschner-Gymnasium sowie an der Berufsschule in Dachau die Innenausbauten voran. Februar z z Der Kreistag beschließt den Haushalt für das Jahr 2019 (siehe Seiten 8/9). z z Seit knapp zwei Jahren gibt es bei uns im Landkreis die Gesundheitsregion Plus. Leiter Werner Buchberger stellt im Kreistag den Tätigkeitsbericht der „Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Dachau“ vor. Denn diese ist der Träger der Gesundheits- region. So soll zum Beispiel langfristig eine Internet-Platt- form zur Koordination von Hebammen aufgebaut wer- den. Außerdem sollen Krebsstützpunkte auf den Weg gebracht werden. z z Eine weitere Bilanz stand auf der Tagesordnung des Kreista- ges: Fünf Jahre „Dorf und Metropole“. Ein Ergebnis davon ist unser Sachgebiet 53 „Kreisentwicklung, Wirtschaftsför- derung, Klimaschutz“. Dieses kümmert sich unter anderem um das Gesamtverkehrskonzept für unseren Landkreis. z z Das Projekt „JOB-in Dachau“ wird fortgesetzt. Das hat der Jugendhilfeausschuss beschlossen. Mit dem Projekt unterstützt der Landkreis Mittelschüler beim Übergang von der Schule ins Berufsleben. Die Kosten tragen je zur Hälfte der Landkreis Dachau sowie die Agentur für Ar- beit Freising. Laut dem aktuellen Beschluss wird „JOB-in Dachau“ zunächst bis Ende August 2020 verlängert. Der Kreistag und seineAusschüsse: So soll es aussehen: Das neue Landratsamt, das am Bürgermeister-Zauner-Ring neu gebaut wird. Quo vadis, Europa? Die oft verwendete lateinische Frage „Quo va- dis?“ („Wohin gehst du?“), welche ursprünglich aus dem Johannesevangelium stammt, wird in der heutigen Zeit häufig im Sinne von „Wie soll es weitergehen?“ verwen- det. Genau das frage ich mich, wenn es um das Thema Euro- pa bzw. die EU geht. Nach der Europawahl im Mai werden wir darauf erste Antworten erhalten. Wollen die Menschen in Europa unseren Kontinent gemeinsames gestalten oder gewinnen Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus? Aktuell gibt es verschiedene Strömungen: Auf der einen Seite stehen antieuropäische Bewegungen, was mit dem BREXIT in Großbritannien in einem ers- ten Höhepunkt gipfelt. Dazu kommen besorgniserregende politische Entwicklungen in vielen europäischen Län- dern, in Ungarn, Italien und Polen, aber auch in Deutschland, Frankreich, Schweden oder den Nie- derlanden. In fast allen europäischen Ländern drängen antidemokrati- sche Bewegungen und Par- teien an die Macht, die das Wertesystem einer modernen und zukunftsfähigen Gesell- schaft mit Toleranz, Gemeinwohl, demokratischen Grundregeln sowie Bürger- und Menschenrechten auf eine harte Probe stellen. Die Stabilität Europas ist gefährdet. Auf der anderen Seite steht beispiels- weise die Bürgerinitiative „Pulse of Europe“, die seit 2016 in inzwischen 19 Ländern zehntausende von Menschen auf die Straßen bringt. Sie demonstrieren für ein gemeinsames, friedliches und demokratisches Europa, in dem die Grund- freiheiten aller Menschen gesichert bleiben und wo auch aus globaler Verantwortung heraus gehandelt wird. Die regiona- le und nationale Vielfalt wird hierbei als Bereicherung ver- standen. Welche Entwicklung gewinnt? Kehren wir zurück zu un- verbundenen Einzelländern und nationalen Egoismen? Entwickeln wir uns weiterhin in einem Europa der Zu- sammenarbeit und Vielfalt, ggf. auch unterschiedlicher Ge- schwindigkeiten? Oder gründen wir die Vereinigten Staaten von Europa? Ich sehe die europäische Zukunft in der Zusammenarbeit bei Themen, bei denen es Sinn macht: Wir können gren- zenlos reisen und haben eine gemeinsame Währung. Der freie Binnenmarkt erlaubt eine freie Wohn-, Studien- und Arbeitsortwahl. Unternehmer haben bei grenzüberschreitendem Handel weniger Bürokratie zu bewältigen. Und gera- de in der Außen- und Sicherheitspolitik sowie im Welthandel wird nur ein vereintes Europa Gewicht haben. Gleichzeitig sollte aber jedes Land seine lokalen Besonderheiten behalten und der Subsi- diaritätsgedanke manchmal stärker gelebt werden. Nur so können wir unsere nationale, regionale und lokale Identität bewahren, und diese ist mir auch in einem vereinten Euro- pa wichtig. Die Weichen für die Zukunft Europas werden bei der anstehenden Europawahl am 26. Mai 2019 gestellt. Ich hoffe, dass die europafreundlichen Kräfte unser Europa weiterhin gestalten, unseren Kontinent damit ebenso wie unsere Heimat stärken, die Vielfalt Europas dabei nicht aus den Augen verlieren und gleichzeitig die Vorteile eines gemeinsamen Ganzen sehen. Der Landkreis Dachau engagiert sich seit vielen Jahren im Rat der Ge- meinden und Regionen Europas (RGRE). Durch unsere Partnerschaft mit Oświęcim in Polen und in meiner Funktion als deutscher Vorsitzender des deutsch-polnischen Ausschusses (DPA) haben wir die „Europaarbeit“ deut- lich intensiviert. Neben unse- rer Partnerschaftsbeauftragten Marese Hoffmann bringen sich auch anderen Kreistagsmitglieder immer wie- der engagiert ein: Michael Reindl pflegt bei- spielsweise enge Kontakte zu Kreisräten nach Polen und meine Stellvertreterin Marianne Klaffki flog mit einer Land- kreisdelegation zu einer großen RGRE-Tagung nach Bilbao, an welcher wir uns auch inhaltlich beteiligten. Ein Europa in Frieden - wir arbeiten daran! Helfen Sie uns, indem Sie zur Wahl gehen und ein Zeichen setzen: gegen Nationalismus und Populismus, für Freiheit und Frieden. Damit zumindest am 26. Mai die Antwort auf die Frage „Quo vadis?“ lautet: zum Wählen. Treten Sie mit mir in Kontakt bei den regelmäßigen Bürgerdialogs-Veranstaltungen oder über www.buergerdialog-dachau.de Beim „Pulse of Europe“ zusammen mit dem damaligen Landrat von Oświęcim, Zbigniew Starzec. 13 Kreis. BLICK ! — 3 — März 2019 12 Landrat mittendrin Ihr Landrat Stefan Löwl mit dem ganzen Team Landratsamt

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