Kreis.BLICK!
die Geschichte von Kain und Abel“. Die Schüler dürfen malen, schreiben, Pfeile und Zeichen verwenden. Ein Ju- gendlicher schafft es, allein mit Emojis die Bibelerzählung wiederzugeben – das ist Schule im 21. Jahrhundert. Auch die Lehrer haben Spaß an der Technik: „Es gibt so viele Möglichkeiten, Stunden vorzubereiten. Und ich bin oft selbst über- rascht, was am Ende dabei rauskommt“, sagt Religionslehrer Grulich. Auch seine Kollegin Anette Moers ist vom Technik-Ein- satz begeistert. Obwohl sie mit 53 Jahren nicht mehr unbedingt zur jungen Lehrer-Ge- neration gehört, war sie von Anfang an Feuer und Flamme: „Ich komme aus der Wirtschaft und weiß, dass das die Zukunft ist. Komisch ist nur, dass manchmal gerade die jungen Lehrer erst überzeugt werden müssen.“ Und auch manche Schüler sehen ab und an noch Vorteile im bedruckten Papier: „Schwie- rig wird es manchmal in Chemie, Physik oder Mathe. Denn die Formeln zu tippen dauert am iPad ein- fach länger“, sagt der 17-jährige Daniel, der heuer seinen Abschluss gemacht hat. Seine Klassenkameradin Corinna (16) zeichnet in Geometrie auch noch lieber auf einen Block. Aber sie ist sich sicher: „Im Großen und Ganzen ist Lernen mit dem iPad besser.“ Hauptproblem in Weichs ist derzeit die Datengeschwindigkeit. „Wir sto- ßen immer wieder an unsere Kapazi- tätsgrenzen.“ Deshalb hat Robert Egg schon sein nächstes Ziel vor Augen: Glasfaseranschluss. Denn was es bei der Digitalisierung niemals geben wird, ist Stillstand. Und das ist in zweierlei Hinsicht ge- meint: Zum einen freue ich mich über die „Geburt“ unseres neuen Bürgermaga- zins für das Dachauer Land. Bis ins Jahr 2003 gab es bei uns die Bürgerzeitung „LD – Landkreis Direkt“. Diese wurde jedoch in Folge der angespannten finanziellen Lage des Landkreises eingestellt. Jetzt wol- len wir Sie aber wieder regelmäßig mit den wichtigsten Informationen und vielen unterhaltsamen Hinter- grundgeschichten aus dem Landkreis informieren – mit unserem „Kreis. BLICK!“ Und hier kommt das zwei- te Willkommen: an Sie, liebe Leserin- nen und Leser. In unserem neuen Bürger- magazin, das künftig viermal im Jahr erscheinen wird, werfen wir einen Blick in unseren Landkreis. Manchmal mit der Lupe, manchmal aus der Dis- tanz. Aber immer geht es um unser Zuhause, unsere Heimat, die beste Gegend! In unserer ersten Ausgabe haben wir uns unter an- derem eines höchst aktuellen Themas angenommen: der Digitalisierung im Klassenzimmer. Wie weit ist diese im Landkreis bereits? Und wie sieht das kon- kret aus? Außerdem stellen wir Ihnen außergewöhn- liche Wohnräume vor, wie das denkmalgeschützte Haus von Familie Götz in Eisenhofen. Wichtig sind uns auch die kleinen Leserinnen und Leser: Auf un- serer Kinderseite findet der Nachwuchs Rätsel und Lehrreiches. Ebenfalls wichtig ist uns natürlich die Umwelt: Unser Kreis.BLICK! wird auf 100-prozen- tigem Recyclingpapier gedruckt. Im Vergleich zur Verwendung von Frischfaserpapier sparen wir damit pro Ausgabe sechs Bäume ein. Und fast 142.000 Liter Wasser. Das entspricht dem Verbrauch ei- ner vierköpfigen Familie in mehr als drei Jahren. Zudembenötigenwirknapp30.000Kilo- wattstunden weniger Strom. So viel ver- braucht ein Haushalt in über sieben Jahren! Unsere Heimat ist uns wichtig. Jetzt, und auch in Zukunft. Wir wollen uns wohlfühlen in unserem Landkreis. Dazu beitragen soll – zumindest ein klei- nes Stückweit – auch unser „Kreis.BLICK!“. Hei- mat zum Anfassen eben – und übrigens bald auch zum Anschauen: künstlerisch umgesetzt in unse- rem neuen Landkreis-Film, zu dem unser Magazin auch einen kleinen Vorgeschmack liefert. Viel Spaß beim Lesen wünscht Herzlich willkommen! Ihr Landrat Stefan Löwl mit dem ganzen Team Landratsamt 10 11 Kreis. BLICK ! — 1 — September 2018 „Komisch ist nur, dass manchmal gerade die jungen Lehrer erst überzeugt werden müssen.“ Anette Moers, Lehrerin Statt in Hefte schreiben die Schüler auf den Bildschirm ihrer Tablets. Bildung ! Landrat mittendrin Die Digitalisierung ist eines der aktuellsten Themen in der Bildungspolitik. Der Freistaat Bayern will hier kräftig investieren. Allein für die IT-Ausstattung an Schulen sind im Masterplan Bayern Digital II bisher bereits 162,5 Millionen Euro vorgesehen. Darüber hinaus hatte Ministerpräsident Dr. Markus Söder an- gekündigt, 50.000 digitale Klassenzimmer einzurichten. Die Landtags-SPD forderte jüngst, der Freistaat müsse jedem bayerischen Schüler ein Tablet finanzieren. Doch das kostet: An den weiterführenden Schulen, dessen Sachaufwandsträger der Landkreis Dachau ist, werden derzeit rund 6600 Schüler unterrichtet. Dazu kommen über 600 Lehrer. Das bedeutet: Allein für die Bereitsstellung der Tablets würden sich die Kosten auf rund 2,88 Millionen Euro belaufen. Dazu kämen unter anderem Beträge für Apps und Ersatzbeschaffungen für defekte oder verlorene Geräte. Eine weitere Möglichkeit neben der Eigenfinanzierung durch die Schülereltern wie in Weichs ist das Leasing der Geräte. Digitalisierung im Klassenzimmer Seit 2014 arbeitet der Landkreis daran, die technische Ausstattung an den Schulen zu vereinheitlichen. Über eine halbe Million Euro hat die Verwaltung allein im vergangenen Jahr für die EDV-Ausstat- tung der Landkreisschulen ausgegeben – ohne Tablets. Denn noch ist unklar, wie der Landkreis den Einsatz von Tablets organisieren will: Sollen eigene Geräte der Schüler zum Einsatz kommen oder stellt diese möglicherweise der Landkreis zur Verfügung? Nach Ansicht der zuständigen Schul- und Amtsvertreter soll zunächst ein Konzept für die Benutzung von Tablets erarbeitet und bis Ende des Schuljahres 2018/2019 vorgelegt werden. Darin soll unter anderem geklärt werden, wie der Tablet-Unterricht an der jeweiligen Schule aussehen soll. Erst dann werden weitere Schritte entschieden. Die gute Nachricht zum Schluss: Alle Landkreisschulen haben bereits Glasfaseranschluss bis ins Gebäude. Lediglich am Schulneubau in Odelzhausen muss dieser noch gelegt werden. Sollte also der digitale Unterricht kommen – die Kreisschulen sind gewappnet. Digitalisierung an den Landkreisschulen Robert Egg von der Weichser Realschule initiierte die iPad- Klassen. Wer mit mir in Kontakt treten will, kann dies im Rahmen des Bürgerdialogs auf folgenden Wegen tun: Per Kontaktformular im Internet unter www.buergerdialog-dachau.de oder persönlich bei den regelmäßigen Bürgerdialogsveranstaltungen .
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