(Kommunal-) Politik. Was ist das?

Was ist denn bitte Gremienarbeit? Wir erinnern uns: Politik macht man in drei Schritten. Erst wird zugehört, dann sortiert und am Ende beschlossen. Genau diese drei Schritte finden in einem poli- tischen Gremium statt. Viele Themen, welche in der Politik behandelt werden, sind sehr schwierig und müssen von vielen Seiten betrachtet werden, damit das beste Er- gebnis für alle erzielt wird. Würde man das mit allen gewählten Vertreterinnen und Vertretern gemeinsam machen, würde die Entscheidungsfindung „unendlich“ lange dauern, da alle gehört werden müssten und es unzählige Rückfragen zu beantworten gäbe oder wäre sogar unmöglich, da es zu viele wichtige Einzelthemen gibt. Auch wäre das Ergebnis nicht optimal, da nicht alle gewählten Vertreterinnen und Vertreter in jedemThema gleich fit sind. Manche kennen sich in einem bestimmten Ort besser aus. Andere wiederum haben spezielle Kenntnisse und Erfahrungen oder einen Beruf, der mit einem bestimmten Problem zu tun hat, über das abgestimmt werden soll. Und andere sind vielleicht auch nur besonders gut in Mathe. Genau aus diesem Grund lässt man bestimmte Themen zunächst in einem Aus- schuss diskutieren. Ein Gremium organisieren Meistens lassen sich die gewählten Vertreterinnen und Vertreter in einem Gremium wie zum Beispiel dem Bundes-, dem Land- oder auch dem Kreistag immer zu Par- teien oder Wählervereinigungen zusammenfassen - also Menschen, die in etwa die gleichen Ideen und Vorstellungen verfolgen, wie sich das Zusammenleben der Men- schen verbessern lassen würde. Diese Untergruppen in einem Gremium nennt man dann Fraktion (das kommt aus dem Lateinischen, fractio bedeutet dort Bruchteil). Jede Fraktion bestimmt einen Sprecher oder eine Sprecherin, welche dann im Gre- mium für die Fraktion sprechen. Dies sind meistens die Mitglieder einer Fraktion, welche sich in dem betreffenden Thema besonders gut auskennen. Im Landkreis legt der Landrat die Tagesordnung für den Kreistag und die Ausschüs- se fest. Er bestimmt also vorher, über welche Themen in welcher Reihenfolge ge- sprochen werden soll. Anträge kann aber jedes Mitglied des Kreistags stellen. Zuerst werden die Themen dann in den Ausschüssen diskutiert, es wird das Für und Wider abgewogen und am Ende steht ein Beschluss im Ausschuss oder – wenn es um ganz wichtige Dinge geht – ein Beschlussvorschlag für den Kreistag. Diesen stellt man dann dem Kreistag vor und es gibt dort eine Abschlussdiskussion, bei der nochmal Pro und Kontra abgewogen werden und dann wird abgestimmt, ob die gefundene Lösung umgesetzt werden soll.

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