(Kommunal-) Politik. Was ist das?
Anhänger der dritten Idee sind der Meinung, dass es eigentlich am besten ist, wenn sich der Staat zu weiten Teilen aus allem heraushält und seine Bürger einfach machen lässt, denn die wissen ja am besten, was gut für sie ist. Ein Beispiel für Parteien, die diese Idee vertreten, wäre die FDP. Groß ist famos, klein aber auch fein! Dabei können die Parteien unterschiedlich groß sein, je nachdem, wie viele Men- schen ihre Ideen gut finden. Es gibt die klassischen Volksparteien wie die CSU und die SPD, welche versuchen, die Wünsche möglichst vieler Menschen zu berücksich- tigen. Kleinere Parteien wie Bündnis 90/Die Grünen, ÖDP oder FDP, widmen sich eher nur bestimmten Wünschen der Menschen. Bündnis 90/Die Grünen und die ÖDP treten besonders stark für den Schutz der Umwelt ein. Gegründet haben sich diese Parteien zu einer Zeit, als alle anderen Parteien dieses Thema noch nicht so richtig auf dem Zettel hatten. In den siebziger und achtziger Jahren entstand deshalb die Anti-Atom- und Umweltbewegung. Beide Parteien sind Nachfolger dieser Ideen. Wähler, vereinigt Euch! Parteien sind also besonders gut, wenn es um das große Ganze geht oder wenn man sich für dieselben Grundsätze, Grundwerte oder Ideen begeistern kann. Menschen, die sich aber nur für Themen in der Lokalpolitik interessieren oder sich dort besonders engagieren wollen, schließen sich meist zu Wählervereinigungen zu- sammen. Diese Gruppen findet man daher häufig in der Kommunalpolitik, wo sie sich für oder gegen Ideen stark machen, die das Zusammenleben der Menschen in einem Landkreis oder einer Gemeinde betreffen. Angehörige einer Wählervereinigung sind oft nicht Mitglied einer Partei, aber an der Politik vor Ort interessiert, weswegen sie sich einbringen wollen. Um Teil einer Wählervereinigung zu sein, muss man auch für keine der drei politischen Grundide- en sein. Wer sich im Rahmen einer Wählervereinigung zum Beispiel für eine Kon- zerthalle engagiert, macht dies weniger, weil er besonders konservativ, liberal oder sozialistisch ist, sondern aus ganz praktischen Gesichtspunkten: Die Konzerthalle könnte zur Bereicherung des Kulturlebens beitragen, wodurch etwa Schulkinder in den Kontakt mit verschiedenen musikalischen Stilrichtungen kommen könnten. Engagiert er sich dagegen, macht er das, da er vielleicht eine Lärmbelästigung der Anwohner oder die hohen Kosten befürchtet.
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