Integration im Landkreis Dachau

Im Landkreis Dachau leben aktuell 26.391 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger, noch viel mehr Menschen haben Migrationshintergrund. In den Jahren 2015/2016 erlebte Deutschland und somit auch der Landkreis Dachau eine verstärkte fluchtbedingte Zuwanderung. Hierbei galt es zunächst, die erforderliche Infrastruktur für die Un- terbringung und Versorgung der Personen zu schaffen. Die damit verbundenen Herausforderungen konnten, nicht zuletzt aufgrund des großen Engagements der Haupt- als auch einer Vielzahl von Eh- renamtlichen, gemeistert werden. Nach der Erstversorgung der Personen liegt der Fokus nun auf der Integration in das hiesige Bildungssystem und den regionalen Arbeitsmarkt. Neben der fluchtbedingten Einwanderung ist in den letzten Jahren auch ein erhöhter Zuzug aus dem europäischen Ausland in den Landkreis zu verzeichnen. Auch diese Personen müssen wir bei der Integra- tion berücksichtigen. Um Kommunen bei dieser Aufgabe zu unterstützen, wurde die Förderrichtlinie „Kommunale Koordinie- rung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ geschaffen. Im Rahmen des Projektes ist der vorliegende Bericht entstanden, der Erste in dieser Art für den Landkreis Dachau. Er hat zum Ziel – in Bezug auf die Themen Bildung, Ausbildung und Arbeit – die aktuelle sowie die Situation der vergangenen Jah- re im Landkreis anhand der verfügbaren Daten zu analysieren sowie Herausforderungen und mögliche Handlungsempfehlungen aufzuzeigen. Die Handlungsempfehlungen sollen als Impulse für die Weiterentwicklung der Bildungs- landschaft für Neuzugewanderte dienen. Dabei ist die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure gefragt. Lassen Sie uns Schritt für Schritt gemeinsam daran arbeiten. VORWORT das Projekt um zwei weitere Jahre zu verlängern, ein entsprechender Antrag wurde gestellt und bewilligt. Als ein Produkt des datenbasierten Arbeitens ist zum Ende der 1. Förderphase der vorliegende Bericht entstanden, der sich in Bezug auf die Integration im Landkreis Dachau den Schlüsselfaktoren Bildung und Arbeit widmet. Der Fokus liegt dabei auf neuzugewanderten Menschen, je nach Datenlage stellen ausländi- sche Personen und Personen mit Migrationshintergrund die Bezugsgrundlage dar. Dieser Bericht soll z z Transparenz schaffen über die vorhandenen Bildungsangebote und die aktuelle Situation der Bildungslandschaft für neuzugewanderte bzw. ausländische Personen z z für bestimmte Handlungsfelder und -bereiche sensibilisieren z z Herausforderungen und Handlungsempfehlungen aus Sicht der Verfasserinnen nennen z z Perspektiven für das zukünftige Bildungsmanagement und -monitoring 1 aufzeigen und eine Grundlage für zukünftige Bildungsberichterstattungen darstellen Dazu wurde das Vorhaben in der Lenkungsgruppe, ein Gremium aus relevanten verwaltungsinternen und -externen Akteuren, vorgestellt und diskutiert. Vorhandene Daten aus verschiedenen Fachbereichen und Stellen wurden durch die Bildungskoordination für Neuzugewanderte und die Integrationsbeauf- tragte zusammengetragen und ausgewertet sowie durch Hintergrundinformationen und Erläuterungen ergänzt. Dabei wurde der Abschnitt zur Berufsausbildung in enger Zusammenarbeit mit sowie der Abschnitt zu Arbeit und Wirtschaft durch die Integrationsbeauftragte erstellt, die zugleich die Leitung des Projektes „Interkommunale Vernetzungsplattform für Migranten“ mit Schwerpunkt Arbeitsmarktin- tegration ist. Bei der Erstellung des Berichts wurde stets Rücksprache mit den jeweiligen Fachstellen ge- halten. Den beteiligten Fachstellen und Einrichtungen sei an dieser Stelle für das zur Verfügung Stellen von Daten und für die Zusammenarbeit herzlich gedankt. Dies waren insbesondere: Agentur für Arbeit, Amt für Jugend und Familie, Asylangelegenheiten, Ausländerwesen, bfz GmbH München, Gesundheitsamt, Handwerkskammer für München und Oberbayern, Helferkreise, Jobcen- ter Dachau, Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, Staatliche Berufsschule Dachau, Staatliches Schulamt. Folgende Symbole wurden im vorliegenden Bericht zur Veranschaulichung verwendet: In diesem Bereich liegt aus Sicht der Verfasserinnen eine Herausforderung bzw. ein Bedarf vor. Abgeleitet wird dieser aus den vorhandenen Daten, aber auch aus den qualitativen Rückmeldun- gen und Einschätzungen der Akteure aus dem jeweiligen Bereich. Hierbei handelt es sich aus Sicht der Verfasserinnen um eine Handlungsempfehlung bzw. um einen möglichen Ansatz, um einer Herausforderung zu begegnen. Dieser Bereich sollte durch die Verfasserinnen oder das zukünftige Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring genauer analysiert werden bzw. hier sind aus Sicht der Verfasserinnen Date- nerhebungen zu empfehlen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Bericht auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen getlten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht. EINLEITUNG Angesichts der hohen Zuwanderungszahlen in den Jahren 2015 und 2016 und der Schlüsselfunktion von Bildung für die Integration in die Gesellschaft, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Januar 2016 eine Förderrichtlinie zur kommunalen Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzu- gewanderte geschaffen. Aufgaben und Ziele der kommunalen Koordinatoren sind: z z Transparenz über die Bildungsangebote für Neuzugewanderte schaffen z z Relevante Bildungsakteure in der Kommune identifizieren und einbinden z z Vernetzungs- und Koordinierungsstrukturen aufbauen z z Datenbasiert arbeiten Dies soll dazu führen, dass die Zugänge von Neuzugewanderten zum Bildungssystem erleichtert und die Bildungsangebote aufeinander abgestimmt und gesteuert werden. Im November 2016 begann die erste Projektlaufzeit im Landkreis, die bis November 2018 andauert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet den teilnehmenden Kommunen die Möglichkeit, Stefan Löwl, Landrat 1 Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt durch die Förderrichtlinie „Bildung integriert“ bundesweit Kommunen beim Aufbau eines datenbasierten Bildungsmanagements und Bildungsmonitorings. Ziel ist, Bildungsakteure in den Kommunen zu vernetzen und verteilte Zuständigkeiten zu bündeln, um Managementstrukturen für ein ganzheitliches Bildungswesen zu etablieren. Mit der Antragsstellung greift der Landkreis den auf der Bildungskonferenz vom 12.11.2016 geäußerten Wunsch nach mehr Vernetzung auf. Das Projekt soll im 1. Quartal 2019 starten und setzt an den Ergebnissen der Bildungskonferenz an. 4 5

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