Bildungsbericht
Bildung für jedermann 124 Projekte der historischen und gegenwartsbezogenen politischen Bildung Aufgrund ihrer Geschichte haben die Stadt Dachau und der Landkreis eine besondere Verantwortung. Die gelebte Begegnungs- und Erinnerungskultur, mit ihren Angeboten in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrati- onslagers Dachau und des Max-Mannheimer- Hauses, förderten die Verstetigung der Werte wie Toleranz, Gleichheit und Demokratie auch in anderen Bereichen der Bildungsarbeit. Seit 1983 findet in Dachau jeden Sommer die Internationale Jugendbegegnung statt. Über 100 Jugend- liche aus verschiedenen Ländern beschäftigen sich dort mit der Ge- schichte des Konzentra- tionslagers Dachau, dem Nationalsozialismus und heutigen Formen von Ausgrenzung, Rassismus und Diskriminierung. Am Ort des früheren Konzen- trationslagers suchen sie, gemeinsam mit meist eh- renamtlichen Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern, nach Antworten auf Fra- gen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Überlebende der natio- nalsozialistischen Gewaltherrschaft berichten in persönlichen Gesprächen über ihre Erfah- rungen während der Verfolgung, in Konzentra- tions- und Arbeitslagern oder im Widerstand. Einen weiteren Beitrag mit Signalwirkung stellt die Landkreispartnerschaft zwischen Dachau und Oświęcim/Auschwitz dar, die im August 2015 vom Dachauer Landrat Ste- fan Löwl und seinem polnischen Amtskolle- gen Zbigniew Starzec unterzeichnet wurde. Seitdem treffen sich die Landräte mit ihren Delegationen anlässlich vieler deutsch-pol- nischer Gedenktage, Feierlichkeiten, Sitzun- gen oder gemeinsamer Projekte. Die Ju- gendarbeit hat einen zentralen Platz in der gemeinsamen Zielsetzung, sich mit dem ge- schichtlichen Erbe auseinanderzusetzen. Im Jahr 2018 entstand in Zusammenarbeit mit dem sonderpädagogischen Förderzentrum, der Greta-Fischer-Schule, und dem Künstler Heinz Eder das Projekt „Peace Unites“. Unter Beteiligung von neunzig Schülern entstand in Dachau ein überdimensionales Kunst- werk als Zeichen der Verbundenheit und des Friedens. Zwei Jahre zuvor wurde bereits in Oświęcim ein solches Gemälde geschaffen, welches seit seiner Entstehung zu einem Wahrzeichen der Partnerschaft zwischen den beiden durch die Geschichte verbunde- nen Landkreise geworden war. NON-FORMALE LERNWELTEN
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