Bildungsbericht

Bildung für Kinder, Jugendliche und Familien 114 Familie ist für die meisten der Ort der prä- gendsten Erfahrungen. Daher stehen die Fa- milie, Kinder- und Jugendliche, Eltern und andere Erziehungsberechtigte im Mittelpunkt des Kinder- und Jugendhilferechts. Im Kern leistet es einen Beitrag zu positiven Lebensbe- dingungen für junge Menschen, ihre Erziehen- den und Familien. Als wichtige gesellschaft- liche Aufgabe stellt es sowohl die Förderung von Kindern und Jugendlichen als auch die Unterstützung Erziehender sowie den Abbau von Benachteiligungen heraus. Die Schere zwischen Bedürftigen und Wohlhabenden wird zunehmend größer, die ungleiche materielle Ausstattung beeinflusst die Teilhabechancen und schafft ungerechte Rahmen- und damit Lebensbedingungen. Von sozialer Benachteili- gung besonders berührt sind Ein-Eltern-Fami- lien, kinderreiche Familien wie auch Familien mit Migrationshintergrund und niedrigem Ein- kommen. Deutlich sichtbar wird das Ungleich- gewicht oftmals durch geringere Bildungs- chancen dieser Kinder und Jugendlichen. Jedoch ist allen Eltern die Aus- und Weiterbil- dung, die Förderung ihrer Kinder gleicherma- ßen wichtig. Je nach Lebenslage werden sie daher vor unterschiedlich große Herausforde- rungen gestellt. Ein Leitziel der Kinder- und Jugendhilfe ist die Eltern- und Familienbildung. Ihre Angebote richten sie daher insbesondere an Mütter, Vä- ter, andere Erziehungsberechtigte und junge Menschen. Zum einen erfüllen sie damit den gesetzlich verankerten Anspruch auf „allge- meine Förderung der Erziehung in der Fami- lie“ (§ 16 SGB VIII), zum anderen bereiten sie die jungen Menschen auf die alltäglichen An- forderungen vor, wie zum Beispiel die an eine Partnerschaft. Grundlegende Förderung liegt im Aufbau der Alltags-, Beziehungs- und Fa- milienkompetenz. Das ist Prävention und Für- sorge, die sich an alle Familien richtet. NON-FORMALE LERNWELTEN Familienbildung

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